Druck auf Softwarehäuser

TI-Nachzügler aufgeschreckt

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Berlin -

Nach dem Umzug des Zertifikatemoduls können nur noch Apotheken mitspielen, die an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sind. Obwohl das seit September 2020 eigentlich verpflichtend ist, fehlt etwa 5 bis 10 Prozent der Apotheken noch ein Zugang. Die haben es plötzlich sehr eilig und schlagen bei ihren Softwarehäusern Alarm.

Pharmatechnik hat nach eigenen Angaben knapp 4300 Installationen durchgeführt. 280 Apotheken waren bislang nicht an die TI angeschlossen. Doch allein gestern Abend haben sich Firmenchef Dr. Detlef Graessner zufolge etwa 80 Apotheken gemeldet, um einen Termin gebeten. Und plötzlich soll es ganz schnell gehen. Ein Kunde habe sogar gedroht, Schadenersatz zu fordern, wenn er nicht bald Zertifikate ausstellen könne.

Die Softwarehäuser versuchen, den Apotheken möglichst schnell den Zugang zu verschaffen. Aber eine TI-Einrichtung ist – je nach aktuellem Stand der Apotheke – eine größere Aufgabe. Und die Techniker der Anbieter haben derzeit auch eine ganze Reihe anderer Aufgaben. Graessner schätzt, dass ein Techniker zwei bis drei Installationen am Tag schaffen kann, ein Team von 25 Mitarbeitern soll auf das Thema angesetzt werden. Einige Apotheken werden also noch etwas warten müssen, andererseits hatten die Inhaber:innen viele Monate Zeit hatten, diesen Schritt zu gehen.

Bei ADG zeichnet sich ein ähnliches Bild. Geschäftsführer Joachim von Morstein zufolge liegt der Anteil der nicht an die TI angeschlossenen Kunden ebenfalls in dieser Größenordnung. „Wenn noch kein Vertrag unterschrieben wurde und die Ware erst noch bestellt werden muss, kann das mit der Freischaltung noch ein paar Wochen dauern“, erklärt er gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Wenn alles da ist, sei der Anschluss schnell gemacht. Aber auch bei ADG sind die verfügbaren Techniker der Engpass. Das tut von Morstein zwar leid für die Apotheken, andererseits sei es die Entscheidung der Inhaber:innen gewesen, so lange mit dem TI-Anschluss zu warten. „Wer noch nicht dabei ist, muss jetzt damit leben.“ Immerhin seien ja rund 95 Prozent der Apotheken bereits angeschlossen.

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