Wechselwirkungen

Testkäufer in NRW: ASS und Marcumar

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Berlin -

Die Beratung in den Apotheken vor Ort wird von Testkäufern immer wieder auf die Probe gestellt. „Achtung Kontrolle“ heißt es gerade auch in Nordrhein Westfalen (NRW). Das pharmazeutische Personal wird in puncto Acetylsalicylsäure (ASS) und Phenprocoumon auf Herz und Nieren geprüft.

Testkauf die Zweite : Nachdem das Thema Schilddrüsenpräparate und Calcium in NRW durch ist, sind Pseudo Customer, die nicht immer gleich zu erkennen sind, nun zur Wechselwirkung zwischen ASS und Vitamin-K-Antagonisten unterwegs. Apothekenmitarbeiter müssen aber auch an die begrenzte Dosierung von Paracetamol denken.

„Eine Packung Aspirin, bitte!“ So könnte der Testkauf beginnen. Für eine leitliniengerechte Beratung sind die W-Fragen zu beantworten: Für Wen ist das Medikament? Wofür soll es eingenommen werden? Welche Symptome bestehen? Was wird außerdem noch eingenommen? Welche Krankheiten liegen vor?

Der Testkäufer benötigt das Arzneimittel für sich selbst gegen Kopfschmerzen. Im weiteren Gespräch stellt sich heraus, dass der Kunde auch einen Vitamin-K-Antagonisten einnimmt. In einigen Fällen kennt er den Namen des Arzneimittels, in anderen zeigt er den Ausweis zur Behandlung mit Antikoagulantien. Das generische Phenprocoumon und ASS sind jedoch kontraindiziert.

ASS wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, fiebersenkend und blutverdünnend. Patienten, die bereits ein gerinnungshemmendes Arzneimittel wie Phenprocoumon einnehmen, ist daher von der Gabe von ASS abzuraten, denn die Effekte können sich verstärken.

Das nicht-steroidale-Antirheumatikum hemmt die Cyclooxigenase-Enzyme und verhindert so die Prostaglandinsynthese. Dosiert werden 500 mg bis 1000 mg als Einzelgabe, die maximale Tagesdosis beträgt 3000 mg. Zudem hemmt der Wirkstoff durch Blockade der Synthese von Thromboxan-A die Thrombozytenaggregation. Die Dosierung liegt für die blutverdünnende Wirkung bei 75 bis 300 mg täglich.

Es gilt, eine Alternative gegen den Schmerz zu empfehlen. Das Medikament sollte gut verträglich, zuverlässig in seiner Wirkung sein und keine Wechselwirkungen mit der anderen Medikation haben.

Mittel der Wahl in der Selbstmedikation ist Paracetamol, denn für das Schmerzmittel ist die Gefahr einer Wechselwirkung mit dem Antikoagulans am geringsten. Jedoch ist die maximale Tagesdosis zu beachten – 2000 mg dürfen nicht überschritten werden. Der Wirkmechanismus auf Cumarine ist bislang noch nicht geklärt.

Zudem sollte das Schmerzmittel nicht länger als drei Tage und häufiger als zehn Tage pro Monat angewendet werden, sonst kann ein Analgetika-induzierter-Kopfschmerz die Folge sein. Patienten, die keine Antikoagulantien einnehmen, dürfen maximal 60 mg/ kg Körpergewicht einnehmen, als oberer Grenzwert sind somit 4000 mg festgesetzt.

Leidet der Kunde häufiger als zehn Tage unter Kopfschmerzen, hat Begleiterscheinungen wie Schwindel, Sprachstörungen, Fieber oder Lähmungen, hat zum ersten Mal im Alter über 40 Kopfschmerzen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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