Chemikalienhandel

Terrorgefahr: BKA mahnt Apotheker APOTHEKE ADHOC, 29.08.2011 11:33 Uhr

Berlin - 

Das Attentat von Oslo nimmt die Apothekerkammer Berlin zum Anlass, ihre Mitglieder darauf hinzuweisen, beim Verkauf von Chemikalien besondere Vorsicht walten zu lassen. In einem Rundschreiben verweist die Kammer auf einen Informationsflyer des Bundeskriminalamts (BKA) und der Landeskriminalämter (LKA).

Apotheker sollen bei der Abgabe von Chemikalien, die zur Herstellung von Explosivstoffen genutzt werden können, verstärkt aufpassen und auf verdächtige Signale achten. Konkret handelt es sich um mehr als 12-prozentigen Wasserstoffperoxid, Ammoniumnitrat, Kaliumchlorat, -nitrat, -perchlorat und -permanganat sowie Natriumchlorat, -nitrat und -perchlorat.

Verdächtig sei beispielsweise, wenn der Kunde sich nicht ausweisen möchte, die Zahlung anonym erfolgt oder als Lieferanschrift nur ein Postfach angegeben ist, so das BKA. Die Apothekenmitarbeiter sollten auch aufhorchen, wenn Bestellungen von bekannten Firmen zu den üblichen Konditionen plötzlich an eine Privatperson geliefert werden sollen.

Nicht nur bei Verdachtsfällen, sondern bei jeder Abgabe müsse der Apotheker die Verwendungsabsichten sorgfältig prüfen, betont die AKB. Nur wenn keine Anhaltspunkte für eine unerlaubte Verwendung oder einen Weiterverkauf vorlägen, dürften die Chemikalien abgegeben werden.

Wenn ein Mitarbeiter Verdacht schöpft, sollte er versuchen, sich viele Merkmale des Kunden einzuprägen und den Vorfall der Polizei melden. Wenn dies ohne Gefahr möglich ist, soll die Abgabe verweigert oder verzögert und die Überwachungskamera eingeschaltet werden.