Betroffene Apotheken haben eine E-Mail von „KMP Rechtsanwälte“ bekommen, die sich als Inkassounternehmen ausgeben und angeblich im Auftrag der „11885 Auskunftsdienste AG“ mit Sitz in Bonn tätig werden. Betreff: Letzte Mahnung vor Einleitung gerichtlicher Schritte.

Zumindest wurde sich die Mühe gemacht, die korrekte Telefonnummer der angeschriebenen Apotheken zu ermitteln. Von diesen Anschlüssen soll dann jeweils ein längeres Telefonat bei der Auskunftsnummer erfolgt sein. Datum, Uhrzeit und Dauer des vermeintlichen Telefonats werden angegeben, ebenso ein Aktenzeichen.

Neben den angeblich offenen Forderungen für das Verbindungsentgelt fordert die Firma die Erstattung ihrer Rechtsanwaltsgebühren. Der Gesamtbetrag soll auf ein Kanzleikonto in Litauen überwiesen werden – dabei sitzt die Kanzlei nach eigener Auskunft in Duisburg. Als Empfänger wird ein Dumantas Dudonis genannt.

Da die Kosten nicht über den gewohnten Anbieter eingezogen werden könnten, befinde sich die Apotheke in Zahlungsvollzug, heißt es in der Mail. Eine ordentliche Rechnung werde nach Zahlungseingang versandt, versichert KMP. Lässt die Apotheke die äußerst kurze Frist dagegen verstreichen, würden rechtliche Schritte eingeleitet. Die falsche Kanzlei droht in diesem Zusammenhang auch mit einer Negativmeldung bei der SCHUFA.

Der Betrugsversuch ist auch bei Verbraucherorganisationen bereits aufgeschlagen. Entsprechende Warnungen werden ausgesprochen. Demnach ist die Kanzlei auch nicht im Rechtsanwaltsregister gemeldet.

Eine ähnlich klingende Kanzlei aus Waldsassen sah sich bereits zu einer Distanzierung genötigt. Auf der Homepage der: KMP Treumania GmbH Steuerberatungsgesellschaft heißt es: „Zurzeit werden vermehrt E-Mails mit einer Zahlungsaufforderung verschickt. Absender ist die Firma KMP INKASSO RECHTSANWÄLTE. Diese Firma steht in keinem Zusammenhang mit den Firmen KMP Treumania GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft bzw. KMP Treumania GmbH Steuerberatungsgesellschaft. Wir möchten uns ausdrücklich von dieser Firma distanzieren.“