Bayern

Tauschbörse für Grippeimpfstoffe

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Berlin -

Idee ohne Hoffnung: Angesichts der Lieferengpässe bei Grippeimpfstoffen will der Bayerische Apothekerverband eine Tauschbörse einrichten. Garantieren, dass eine entsprechende Liste erstellt wird, kann der Verband nicht. Schließlich wisse man nicht, ob noch Impfdosen vorrätig seien.

„Wir möchten den kollegialen Austausch von Grippeimpfstoffen initiieren und fördern. Das heißt, dass Apotheken möglicherweise noch vorhandene, überzählige Lagerbestände an die Geschäftsstelle des BAV melden“, so der 1. Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann. Der Verband will dann eine Liste mit den Kontaktdaten der Apotheken und der Anzahl der noch vorrätigen Impfdosen erstellen. Diese soll auf der Website im Mitgliederbereich veröffentlicht werden. „So können sich Kollegen direkt an Apotheken wenden, die noch über Impfstoff verfügen“, so Hubmann.

Die Liste soll online gehen, sobald die ersten Meldungen eingegangen sind. Der Verband kündigt zudem an, die Liste fortlaufend zu aktualisieren. „Es kann allerdings nicht gewährleistet werden, dass tatsächlich noch Impfdosen vorrätig sind und die besagte Liste überhaupt zustande kommt“, heißt es weiter.

„Mit dieser Maßnahme wollen wir als Bayerischer Apothekerverband zum einen unsere Möglichkeiten nutzen, die Impfung der Bevölkerung so lange wie möglich zu sichern. Zum anderen zeigen wir, dass die öffentlichen Apotheken bei Fällen wie diesem ihren Teil zur Problemlösung beitragen“, so Hubmann. Laut BAV können in Bayern aktuelle Bestellungen von Impfstoffen so gut wie gar nicht mehr beliefert werden.

Die Verteilungsprobleme sind auch in Thüringen zu spüren. Apotheker erhalten derzeit keine Grippeimpfstoffe mehr. „Bei allen Lieferanten ist momentan nichts zu holen“, sagte der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink. Sollte es zu einer Grippewelle kommen, „dann schauen wir in die Röhre“.

Im Juni hatte die AOK Plus die Ärzte über die wirtschaftliche Verordnungsweise gemäß § 73 Absatz 8 Sozialgesetzbuch (SGB) V informiert und eine Preistabelle mitgeliefert. „Dabei sollten Sie beachten, dass unterschiedliche Apothekeneinkaufspreise und Abschläge der pharmazeutischen Unternehmer für die gesetzlichen Krankenkassen für Grippeimpfstoffe 2018/2019 unterschiedliche Abrechnungspreise der Apotheken in Thüringen gegenüber der AOK Plus (GKV-Abgabepreis) bewirken. Bei der Auswahl und Verordnung sind sämtliche Preisvorteile beziehungsweise gesetzliche Abschläge zu berücksichtigen.“

Allerdings wies die Kasse darauf hin, dass die Preise – und somit die Wirtschaftlichkeit – sich noch ändern können. Die Ärzte hatten folglich keine Sicherheit, ob sie tatsächlich den „richtigen“ Impfstoff vorbestellen. Daher hätten sie zurückhaltend geordert.

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