Tarifverträge

Adexa scheitert mit Notdienst-Zuschuss

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Berlin -

Die Verhandlungen zu einem neuen Bundesrahmentarifvertrag zwischen der Apothekengewerkschaft Adexa und dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) sind vorerst gescheitert. Laut Adexa wurden die Gespräche am gestrigen Mittwoch ergebnislos abgebrochen. Die Gewerkschaft hatte unter anderem Zuschläge für den Notdienst gefordert – äquivalent zur Notdienstpauschale der Apotheken.

Laut der Forderung der Adexa sollte der Zeitraum von 22:00 bis 8:00 Uhr im Notdienst mit zehn Stunden honoriert werden – statt wie bisher mit 3,5 Stunden. Dies sei nachvollziehbar, da die Apotheken ihrerseits Zahlungen aus dem Notdienstfonds erhielten, so Adexa-Vize Tanja Kratt.

Adexa-Chefin Barbara Neusetzer fügt hinzu, dass kleinere Apotheken von einer entsprechenden Änderung des Bundesrahmentarifvertrags kaum betroffen wären: Hier würden ohnehin meist die Inhaber den Notdienst selbst übernehmen.

Laut der Adexa hatte die Arbeitgeberseite gestern jedoch bereits zu Beginn des Treffens in Berlin erklärt, in diesem Jahr keine weiteren Verhandlungen mehr zu führen. Der ADA habe nicht über die von der Gewerkschaft geforderte Notdienstvergütung reden wollen. Den bestehenden Tarifvertrag hatte der Arbeitgeberverband zum Jahreswechsel gekündigt.

Die Gewerkschaft sieht in dieser Haltung einen Widerspruch zur aktuellen Leitbild-Debatte. Deren Ziel sei unter anderem, Apothekenberufe für den beruflichen Nachwuchs attraktiver zu machen. Bereits heute hätten mehr als 60 Prozent aller Apotheker Probleme, Nachfolger zu finden.

„Der ADA fördert diese gefährliche Tendenz mit seiner Blockadehaltung zusätzlich“, kritisiert Neusetzer. Sie fordert, die Gespräche umgehend wieder aufzunehmen. „Wir sind bereit, den Dialog fortzusetzen, sollten die Arbeitgeber ernsthaft zu Verhandlungen bereit sein.“

Im Sommer hatten sich die Tarifpartner auf einen neuen Gehaltstarifvertrag verständigt. Demnach haben die Mitarbeiter ab Juli 2,8 Prozent mehr Lohn erhalten, ab Mitte 2014 gibt es noch einmal 1,5 Prozent mehr. Außerdem wurden die Gehälter der Auszubildenden angehoben.

Auch in Nordrhein war die Adexa zuletzt erfolgreich: Die Gewerkschaft hat sich mit der TGL auf einen neuen Gehaltstarifvertrag verständigt. Vor allem Auszubildende sollen von der Gehaltsanpassung profitieren.

Neben Steigerungen bei den Löhnen können Angestellte in Nordrhein künftig höhere Boni für gute Leistungen erhalten: Die Maximalprämie wurde von 1,5 auf 3 Prozent erhöht.Bei Apothekern sind solche Boni allerdings umstritten.

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