Halsschmerzmittel

Tantum Verde von Klosterfrau

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Berlin -

Einen großen Teil seines Umsatzes erwirtschaftet Klosterfrau mit Erkältungsprodukten. Der Markt ist hart umkämpft, jetzt will der Kölner Hersteller die Marke Neo-Angin um ein Produkt erweitern und stärken. Der Wirkstoff Benzydamin – bekannt aus Tantum Verde (Angelini) – wird dann zum Portfolio gehören.

Mit Laryngomedin N (Hexamidin) konnte Klosterfrau nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr innerhalb von nur sechs Wochen die Lücke schließen, die Locabiosol (Fusafungin) hinterlassen hatte. Das Halsspray mit dem fungistatischen und bakteriziden Wirkstoff Hexamidin ist nach Angaben von Vertriebsleiter Dr. Thomas Biegert das am häufigsten von Ärzten verordnete Halsspray.

An diesen Erfolg will Klosterfrau bei Neo-Angin anknüpfen. Nach dem zuletzt mittelmäßigen Erfolg der Hyaluronsäure-haltigen Variante (Neo-Angin stimmig) setzt der Kölner Hersteller nun auf den in Tantum Verde enthaltenden Wirkstoff Benzydamin. Viel gaben Biegert und Marketingleiter André Marie auf der Expopharm über die Lutschtablette noch nicht bekannt. Zwei Geschmacksrichtungen wird es geben: Honig/Orange und Zitrone. Lieferant ist der spanische Hersteller Lozy‘s. Klosterfrau wird aber nicht der einzige Angreifer sein: TAD stellte mit Septolete eine Lutschtablette gegen Halsschmerzen vor, die neben Benzydamin auch Cetylpyridin enthält.

Parallel baut Klosterfrau sein Drogeriesortiment aus. Unter der Marke Anginetten kommt ein Halsschmerzsaft auf den Markt, der Isländisch Moos und Malve enthält. Vergleichbar ist das Produkt damit mit dem bereits 2014 eingeführten Junior-Halssaft und mit dem unter der Marke Neo-Angin vertriebenen Pendant aus der Apotheke, das von der Galenik her allerdings höherwertiger sein soll. Bereits im vergangenen Jahr waren Anginetten Stimme (Isländisch Moos/Hyaluronsäure) als Ergänzung zu Anginetten Voice (Hyaluronsäure) sowie Anginetten Hals-Spray dolo akut (Eibisch) eingeführt worden.

Die erfolgreichste Innovation der vergangenen zwei Jahre aus dem Hause Klosterfrau ist jedoch kein Arzneimittel, sondern eine Marketingkampagne. Die „Männergrippe“ hatte ihren Auftakt bereits 2015 und bewies: Arzneimittel und Humor können miteinander verbunden werden. Die Multimediakampagne verzeichnet mehr als 700.000 Fans. Klosterfrau wurde nicht nur mit dem VISION.A Award ausgezeichnet, sondern als einziger Pharmahersteller für den Effie Award nominiert. Die Resonanz auf die Männergrippe war so groß, dass die Kampagne sich wie ein Virus verbreitete.

Einen großen Erfolg verzeichnete Klosterfrau auch mit Femannose. Die Kombination aus Monosaccharid und Cranberry-Extrakt hat bereits einen Marktanteil von etwa 10 Prozent erreicht und liegt nach Canephron und Cystinol auf Platz 3 der Produkte gegen Harnwegsinfekte im Rahmen der Selbstmedikation. Laut Biegert ist Femannose die erfolgreichste Neueinführung des Jahres 2017. D-Mannose ummantelt die Bakterien, die sich mit ihren Fimbrien nicht mehr an der Blasenwand anheften können und über den Urin ausgespült werden.

Femannose kann laut Klosterfrau eine extrem hohe Kundenzufriedenheit vorweisen. Außerdem ist D-Mannose in der Leitlinie zur Behandlung von Harnwegsinfekten zu finden. In Studien konnte das Momosaccharid bei einer täglichen Gabe von 2 g eine mit Nitrofurantoin vergleichbare Wirkung erzielen – mit signifikant weniger Nebenwirkungen. Diesen durchschlagenden Erfolg hatte Klosterfrau für das Produkt nicht erwartet. Man sei zwar nicht weit entfernt vor einem Lieferengpass, könne aber rechtzeitig neue Ware nachliefern, verspricht Biegert.

Stolz blickt Klosterfrau auch auf Soledum. Die Kapseln gegen „Bronchialhusten“ stellten sich in einer Vergleichsstudie der Behandlung mit 3,75 mg Prednisolon – erfolgreich: Beide Wirkungen waren vergleichbar. Auch diese Marke soll weiter gestärkt werden. Dazu wird das Marketing konsequent ausgebaut und in die Fachkreise investiert. Die Apotheke ist für das Unternehmen der wichtigste „Touchpoint“. Drogeriemarkt hin oder her.

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