Wenn nichts mehr geht

Stromausfall: Apotheker rettet Kühlartikel

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Berlin -

Der Alptraum für jede Apotheke: Die Offizin steht voll und eigentlich läuft alles wie geschmiert. Doch plötzlich wird es dunkel – Stromausfall. Vor diesem Szenario standen am Dienstag auch Apotheker Berthold Hillenbrand und sein Team der Weingarten-Apotheke in Offenburg. Der Apotheker reagierte geistesgegenwärtig und brachte die Kühlartikel in Sicherheit, bevor ein größerer Sachschaden entstehen konnte.

In Teilen von Offenburg wurde es am Dienstagvormittag plötzlich ganz still und dunkel: Der Strom war ausgefallen. Davon betroffen war auch die Weingarten-Apotheke. Grade liefen die Monitore und Systeme noch, im nächsten Moment ging nichts mehr. „Wir wussten zuerst nicht, was der Grund für den Ausfall war“, erklärt Hillenbrand. Deshalb habe man auch nicht absehen können, wie lange die Apotheke ohne Strom sein wird. „Das war überhaupt nicht planbar.“

Nichts geht mehr

Wer schon mal selbst einen Stromausfall in der Apotheke hatte, der weiß mit welchem Chaos er verbunden ist. „Viel ging da nicht mehr“, lacht der Apotheker und nimmt es mit Humor. „Abgesehen davon, dass wir alle plötzlich im Dunkeln standen, haben wir das ganz gut gemeistert.“ Es sei schon chaotisch gewesen, vor allem wenn es um die Belieferung von Rezepten ging. Denn ohne technische Unterstützung ist es schwierig Rabattverträge oder die bisherige Firma des Patienten zu ermitteln. „Einige gängige Verträge haben wir mittlerweile im Kopf, alles andere mussten wir anschließend mit dem Sonderkennzeichen versehen und mit einer Akutversorgung begründen“, erläutert er.

Glücklicherweise gibt es in der Apotheke noch Schubladen und kein automatisches Warenlager – ein Vorteil, wenn der Strom ausfällt. Zudem seien Listen von allen Lagerartikeln vorhanden. Dennoch hätten ein paar wenige Kunden weggeschickt werden müssen, weil man sie nicht beliefern konnte. Da jedoch weite Teile der Umgebung betroffen waren, seien die Kunden sehr verständnisvoll gewesen und einfach später wiedergekommen, um die gewünschten Medikamente abzuholen. Alle Buchungen mussten jedoch notiert werden, damit sie später nachgebucht werden konnten.

Wohin mit den Kühlartikeln?

Doch nicht nur die Belieferung der Kunden stellt das Apothekenpersonal ohne Strom vor Herausforderungen. Denn da sind ja noch Insulin & Co., die weiter gekühlt werden müssen. „Eine Weile hält sich die Temperatur ja noch“, meint Hillenbrand. Man habe versucht den Kühlschrank in dieser Zeit nicht unnötig zu öffnen. Außerdem habe er regelmäßig die Temperatur überprüft. Doch der Stromausfall dauerte an: „Nach einer Weile habe ich dann schon gemerkt, dass die Temperatur der Kühlartikel langsam anstieg.“ Was also tun?

Da kommt dem Apotheker in den Sinn, dass er Zuhause im Keller noch einen leerstehenden Kühlschrank hat, in dem Platz für die Ware wäre. Kurzerhand lagert er die Kühlartikel aus dem Apotheken-Kühlschrank also um – zwar keine optimale Lösung, da es sich nicht um einen Medikamentenkühlschrank handelt, aber immerhin eine Notlösung. Denn ohne die Umlagerung wären die Medikamente je nach Dauer des Stromausfalls unbrauchbar gewesen. Dadurch wäre für die Apotheke ein hoher Sachschaden entstanden.

Apotheke kam glimpflich davon

Insgesamt war die Apotheke etwa vier Stunden ohne Strom. Nachdem die Lichter wieder angingen, wartete Hillenbrand jedoch mit der Rücklagerung der Kühlartikel in die Apotheke. „Wir haben erstmal getestet, ob der Strom nun wieder stabil läuft“, erklärt er. Später stellte sich die Ursache für den Stromausfall heraus: Es hatte einen Kurzschluss in der Umgebung gegeben. Andere Geschäfte waren weitaus schlimmer betroffen als die Apotheke. Einige Einzelhandelsgeschäfte hatten bis zu acht Stunden keinen Strom. Weder Kühlregale noch Kühlräume von Supermärkten konnten mit Strom versorgt werden. Große Teile der Ware mussten daher entsorgt werden.

 

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