Der Standort des Testcontainers der Essener Glocken-Apotheke sorgt für Unmut. Die mobile Teststelle steht direkt vor einer Weinbar. Deren Inhaber möchte außen gerne Stühle und Tische aufstellen, doch die Fläche wurde von der Stadt an den Apotheker vergeben. Der Gastronom schlägt vor, nach den Betriebszeiten des Testzentrums wenigstens die Parkplätze nutzen zu können. Doch die Fronten sind verhärtet.
Seit Monaten geht es zwischen dem Gastronomen Rainer Podzuck und dem Apotheker Herbert Bas hin und her. Mittlerweile sind Anwälte eingeschaltet. Auch nach einer zwischenzeitlichen kleinen Versetzung des Testcontainers könnten keine Gäste außen sitzen, sagt Podzuck. Er müsse noch etwas weiter versetzt werden. Dass mit der Nähe zur Apotheke und der Internetverbindung argumentiert werde, lasse er nicht gelten. Jetzt hofft er, dass er abends nach Dienstschluss die Parkflächen des Testcontainers für die Bestuhlung nutzen kann.
Diese Idee schlug er der Stadt und dem Apotheker vor. Es gab sogar einen Ortstermin, bei dem der Apotheker jedoch nicht anwesend war. Generell steht der Container aus Sicht von Podzuck ungünstig, da er direkt vor seiner Weinbar aufgestellt ist und das Lokal von außen kaum noch wahrnehmbar sei. Er sei vorher nicht gefragt worden. Der Container könnte ohne Weiteres um wenige Meter weiter vor ein Wohnhaus verrückt werden.
Die Stadt erteilte dem Apotheker bis Ende September die Genehmigung. „Eine Fläche kann allerdings nicht von zwei Interessenten genutzt werden, deshalb hat die Stadt Essen um eine Einigung für die Nutzung gebeten“, sagt eine Sprecherin. Die Stadt habe nach dem Ortstermin Kontakt zum Apotheker aufgenommen. Dieser habe „in verschiedenen Gesprächen seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt“, dem Gastronom entgegenkommen zu wollen. „Letztendlich gebe es aber noch einige offene Punkte, die er mit dem Gastronomem zunächst noch klären wolle. Die uns gegenüber zugesagte anschließende Rückmeldung über den Ausgang der Gespräche steht derzeit noch aus.“
Der Apotheker will sich auf Nachfrage nicht zu dem Fall äußern. Zwischenzeitlich berichteten auch verschiedene Medien wie die Bild-Zeitung über den Fall. Für Aufsehen sorgt auch ein Aufsteller vor der Weinbar, auf dem Podzuck auf die fehlenden Außentische hinweist. Dort steht: „Warum gibt es für uns keine Außengastrofläche, wo wir Gäste begrüßen dürfen? Zu Gründen und deren Nebenwirkungen fragen sie Ihre Stadt Essen oder den Apotheker.“
Über seinen Anwalt ließ er Podzuck Anfang der Woche mitteilen, dass der Vorgang noch einmal besprochen werde. Bezogen auf den Aushang und die Berichterstattung in der Bild-Zeitung hieß es, dass dieses Verhalten „keinesfalls geeignet ist, hier eine angemessene Verhandlungsatmosphäre zu schaffen“.
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