Bereits zum zweiten Mal sind Pharmazeuten in eine nationale Versorgungsleitlinie (NVL) eingebunden: Diabetologisch qualifizierte Apotheker könnten sich an der Schulung von Menschen mit Diabetes beteiligen, heißt es in der neuen Fassung der „NVL Diabetes – Strukturierte Schulungsprogramme“. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt wertete die Aufnahme von Kooperationen zwischen Apothekern und Ärzten in diesem Bereich als „weiteren Baustein für die enge Zusammenarbeit der beiden Heilberufe“.
Diabetespatienten müssen wesentliche Therapiemaßnahmen in ihrem Alltag selbstverantwortlich umsetzen. Die benötigten Fertigkeiten werden ihnen in Einzel- oder Gruppenschulungen vermittelt, die als wesentlicher Bestandteil der Diabetestherapie angesehen werden.
Zur Unterstützung dieser Schulungen sieht die NVL verschiedene Kooperationen mit nichtärztlichen Berufsgruppen vor: Neben Apothekern ist auch die Zusammenarbeit mit Rehasportgruppen, Ernährungsexperten oder Psychologen vorgesehen. Apotheker sollten der NVL zufolge hinzugezogen werden, wenn es Probleme mit der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten gibt. Wenn Patienten Schwierigkeiten mit der Blutzucker- und Blutdruckselbstkontrolle oder den technischen Hilfsmitteln wie Insulinpen oder Glukosemessgerät haben, soll ein Apotheker helfen.Voraussetzung ist eine Fortbildung zum diabetologisch qualifizierten Apotheker. „Diese Unterstützung der Diabetiker geh über die 'normale' Information und Beratung durch den Apotheker hinaus“, erklärt Schmidt. „Das dafür notwendige Wissen eignen sich Apotheker in strukturierten Fortbildungen an.“ Die Intensiv-Seminare werden von den Kammern angeboten und umfassen ein Curriculum von 36 Stunden, das von der Bundesapothekerkammer und der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) ausgearbeitet wurde. Derzeit gibt es nach Angaben der ABDA rund 5000 diabetologisch qualifizierte Apotheker.
APOTHEKE ADHOC Debatte