Grippeimpfungen in den Apotheken gehen in diesem Jahr in die dritte Runde. Nach Zahlen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (Dapi) war die Zahl bereits in der vergangenen Saison stark gewachsen.
Das zur Abda gehörende Dapi kann anhand spezifischer Sonderkennzeichen die Abrechnungen von Grippe- und Covid-19-Impfungen, die in Apotheken zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) durchgeführt wurden, in seiner Datenbank identifizieren. In der aktuellen Auswertung wurde die Anzahl an Rezepten mit den Sonderkennzeichen für die jeweilige Impfleistung in der Impfsaison 2023/2024 erfasst.
Demnach wurden von Juli 2023 bis Juni 2024 insgesamt 98.000 Grippeimpfungen in Apotheken durchgeführt. In der Saison 2022/2023, als Apotheken erstmals Grippeimpfungen im Rahmen der Regelversorgung anbieten konnten, wurden rund 63.000 Impfungen abgerechnet.
Hinzu kommen 103.000 Impfungen gegen Covid-19 – dass diese Zahl so hoch ist, könnte auch daran liegen, dass viele Praxen wegen des Aufwands nicht mehr gegen Covid impfen.
Bezogen auf alle Apotheken – einschließlich solcher, die gar keine Impfungen anbieten – kommt man auf einen Durchschnitt von 11,4 Impfungen pro Apotheke in der vergangenen Saison.
Seit Oktober 2022 dürfen Apothekerinnen und Apotheker im Rahmen der Regelversorgung Schutzimpfungen gegen Grippe anbieten. Covid-19-Impfungen wurden in Apotheken zwar bereits seit Februar 2022 durchgeführt, jedoch erst im April 2023 in die Regelversorgung überführt.
Mit dem Gesetz zur Stärkung der öffentlichen Gesundheit sollen alle Totimpfstoffe für die Anwendung in der Apotheke freigegeben werden. Dies könnte zu einem wichtigen Impf-Anreiz führen: Im Durchschnitt seien somit rund 600 weitere Impfungen pro Apotheke und Jahr möglich, so Cosima Bauer von der Unternehmensberatung May und Bauer. Bei einem Honorar von 11,40 Euro seien so rund 8000 Euro zusätzlich drin.
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