Pikrinsäure

Sprengstoffalarm in Apotheke

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Das sächsische Landeskriminalamt ist am Mittwoch nach Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) ausgerückt, um dort eine hochexplosive Chemikalie sicherzustellen. Wie die Polizei mitteilte, hatte eine Apothekerin in ihrem Regal Pikrinsäure (Trinitrophenol) entdeckt, die bereits verdickt war. „Diese Säure in kristallisiertem Zustand kann allein beim Herunterfallen eine größere Sprengkraft als TNT entwickeln“, erklärte ein Polizeisprecher.

Die Apothekerin informierte umgehend die Polizei und die Feuerwehr. Diese evakuierte das Gebäude und brachte die 50 Menschen, die sich zu der Zeit in den Arztpraxen und Geschäften aufhielten, in Sicherheit. Spezialisten des Landeskriminalamtes sicherten die Säure und brachten sie aus der Stadt auf ein Feld. Unter Aufsicht wurde sie dort gesprengt.

Pikrinsäure wird beispielsweise für die Konservierung von Zell-Strukturen oder zum Färben von Präparaten verwendet. In flüssigem Zustand ist die Säure ungefährlich. In verfestigtem Zustand wurde sie aber früher für Granaten eingesetzt.

Jede Apotheke muss laut Apothekenbetriebsordnung Pikrinsäure als Nachweisreagenz vorrätig halten. Genauere Vorschriften zur Lagerung oder zum Umgang mit der Substanz enthält sie nicht. Vorgaben der ABDA zufolge sollen Apotheker in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob die Substanz noch feucht ist. Um Gefahren auszuschließen, sollte der Wassergehalt dauerhaft über 33 Prozent liegen.

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