Rheinland-Pfalz

Deutschprüfung bei der Apothekerkammer

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Berlin -

Notdiensteinteilung, pharmazeutische Fortbildungen und Berufsrecht – die Mitarbeiter Deutschlands Apothekerkammern beschäftigen sich hauptsächlich mit pharmazeutischen, juristischen und verwaltungstechnischen Aufgaben. Seit einem Jahr entwickelt die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz nebenbei zusätzlich eine sprachwissenschaftliche Kompetenz: Nur in Mainz werden derzeit die Deutschkenntnisse ausländischer Apotheker getestet, die hierzulande praktizieren möchten.

Apotheker, die in Deutschland arbeiten möchten, müssen sich zunächst ihr Staatsexamen anerkennen lassen. Dafür sind zumeist die Landesämter für Gesundheit zuständig: Bei der sogenannten „Kenntnisprüfung“ wird die inhaltliche Eignung festgestellt.

In Rheinland-Pfalz bekommen die Kandidaten vor der fachlichen Prüfung aber noch Post vom Landesamt und werden an die Apothekerkammer verwiesen: Dort müssen sie eine vorgezogene „fachbezogene Deutschprüfung“ ablegen. Für Heilberufler, die nachgewiesenermaßen bereits deutsch sprechen, gilt dies natürlich nicht.

Vor etwa einem Jahr haben die Apotheker gemeinsam mit Zahnärzten, Ärzten und Psychotherapeuten einen solchen Deutschtest erarbeitet. Mit dem mündlichen Sprachtest der Landesapothekerkammer werden der fachliche Wortschatz der Kandidaten und die Sprachfertigkeit abgeklopft: Dem Apotheker werden pharmazeutische Fachartikel vorgelegt.

Den Artikel muss der Apotheker zunächst auf Deutsch zusammenfassen. Zweiter Prüfungsbestandteil ist eine Patientenaufklärung: Der Pharmazeut soll einem Kunden den Inhalt des Fachartikels ohne die Verwendung zu vieler Fachbegriffe verdeutlichen. Im „Kollegengespräch“ muss der Apotheker schließlich noch einige Fragen der Prüfer beantworten. Einzige Hilfsmittel: Ein Pschyrembel und eine rote Liste.

Den Prüfern ist dabei wichtig, dass die Fragestellung verstanden wird – die fachliche Kompetenz steht beim Sprachtest nicht im Fokus. Mit Blick auf den Apothekenalltag wolle man die Bewerber darauf testen, ob im Kundengespräch Missverständnisse entstehen könnten, so ein Kammersprecher. Die Prüfung kostet 160 Euro.

Bislang haben sich in Rheinland-Pfalz vier Apotheker der Prüfung gestellt, drei von ihnen aus dem arabischen Raum, einer aus Moldawien. Von den vier Kandidaten haben drei die Prüfung bestanden. Bei den Ärzten gab es seit dem vergangenen Jahr etwa 150 Bewerber, rund 30 Prozent wurden abgelehnt.

Bei den Ärzten ist die Prüfung sogar noch intensiver: Neben der Erklärung einiger Glossarbegriffe müssen die ausländischen Mediziner eine schriftliche Anamnese erarbeiten.

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