SpectrumK: Keine Partner für Ibuprofen Hanna Meiertöns, 28.03.2023 11:30 Uhr
Die Ausschreibung von SpectrumK für die Betriebskrankenkassen (BKKen) war nicht allzu erfolgreich: Für 45 Wirkstoffe und Kombinationen sollten neue Rabattpartner gefunden werden, für sieben davon kamen keine Einigungen zustande, darunter auch Ibuprofen.
Für 45 Fachlose sollten insgesamt 63 Zuschläge erteilt werden, für sieben Wirkstoffe kamen aber gar keine Einigungen zustande: Sowohl für Epinephrin, Clindamycin in Kombination, Minocyclin, Apomorphin, Fluticason als auch Budesonid und sogar Ibuprofen konnte der Dienstleister keine Partner finden.
Ausschreibung erhöht Preisdruck
Ibuprofen war dabei nicht in einzelne Fachlose unterteilt, für den Wirkstoff gab es lediglich ein einziges Los: Darin wären also nicht nur Tabletten enthalten gewesen, sondern wohl auch Zäpfchen und Suspension. Die Zubereitungen sind seit mehreren Monaten von gravierenden Lieferengpässen betroffen, viele Hersteller bemängelten die niedrigen Preise, die die Produktion unwirtschaftlich machen.
Das Ausschreibungsverfahren der Krankenkassen erhöht den Preisdruck dabei zusätzlich. SpectrumK konnte nun keine entsprechenden Verträge abschließen, an welcher Partei es dabei lag, ist nicht ersichtlich: „Es sind keine Angebote oder Teilnahmeanträge eingegangen oder es wurden alle abgelehnt“, heißt es dazu. Die Ersatzkassen hatten für die Ibuprofen-Säfte noch Partner gefunden, Ratiopharm und Zentiva ließen sich im Dezember auf die neuen Verträge ein.
Die Lieferengpässe haben sich bei den Antibiotika zugespitzt, die Niedrigpreis-Problematik ist auch bei dieser Wirkstoffgruppe sehr präsent. Trotzdem sicherte sich für Azithromycin die Gemeinschaft aus Hexal und 1A Pharma aber den einzigen Zuschlag, auch bei Codein, Amantadin, Sitagliptin und Ofloxacin Augentropfen landete die Gruppe exklusive Verträge.
Ausschreibung für Krebsmedikamente
Auch die Knappschaft Bahn See (KBS) hatte jüngst Probleme, Rabattpartner zu finden, unter anderem für das Brustkrebstherapeutikum Tamoxifen. Die AOK lässt es bezüglich Krebsarzneimitteln noch einmal drauf ankommen: Sowohl für die das Brustkrebstherapeutikum Anastrozol als auch Bicalutamid und Abirateron mit der Indikation Prostatakrebs sind neu ausgeschrieben worden.
Die Verträge sollen ab Februar 2024 für zwei Jahre gelten, auch viele Betäubungsmittel sind Teil der Ausschreibung: Hersteller können sich auf die Lose für Fentanyl, Hydromorphon-Hydrochlorid, Buprenorphin, Morphin, Methylphenidat und auch Oxycodon bewerben. Ebenfalls ausgeschrieben sind neben einigen Exoten auch Klassiker wie Pantoprazol, Esomeprazol, Venlafaxin, Fluoxetin, Methotrexat und Salbutamol. Insgesamt sollen für 109 Lose Verträge abgeschlossen werden.