Sicherheit geht vor

Spahn: Keine Corona-Impfungen in Apotheken

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Sicherheit geht vor: Gesundheitsminister Jens Spahn ist gegen Corona-Impfungen in Apotheken (ab Minute 17:40)Screenshot
Berlin -

Aktuell sieht Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) keinen Bedarf, auch Apotheker:innen in die dezentrale Impfung gegen Corona einzubeziehen. Derzeit sei es nicht so, dass die Ärzt:innen den Impfstoff nicht verimpft bekämen, zumal letzterer noch immer nicht in ausreichender Menge da sei. Bei einer nationalen Impfkampagne sei ihm darüber hinaus die Sicherheit besonders wichtig.

„Bei den Corona-Impfungen gibt es derzeit ausreichend impfwillige Ärzt:innen, sowohl in den Praxen als auch in den Impfzentren“, so Spahn. Kritisch sei nach wie vor die Menge an Impfstoff, auch wenn es schon deutlich mehr sei und immer mehr werde – in dieser Woche erstmals drei Millionen Dosen. Vorerst wolle er es daher dabei belassen, dass nur Ärzt:innen impften, so Spahn. „Es geht auch nicht nur darum, wer den Stich setzt“, so Spahn mit Verweis auch auf Forderungen, Tier- und Zahnärzt:innen einzubeziehen. Auch die Anamnese und Aufklärung seien wichtig und dass die Impfungen durch Mediziner:innen begleitet und verantwortet würden. Gerade bei einer staatlichen Impfkampagne sei die Sicherheit sehr wichtig, zumal die Impfstoffe allesamt auch Nebenwirkungen hätten.

Komme man aber in die Situation, dass die Ärzt:inne es nicht mehr schafften, müsse man darüber nachdenken, wie man auch andere Heilberufler:innen vorübergehend einbinden könne. „Momentan sehe ich den Bedarf nicht, sodass wir weiter Erfahrungen aus den Modellprojekten zur Grippeimpfung sammeln.“ Spahn verwies auf die „sehr kontroverse“ Diskussion, die bereits darüber zwischen den Heilberufen entbrannt seien.

Zwar sollen Apotheker:innen zunächst nicht impfen, einen Impfnachweis sollen sie jedoch schon bald ausstellen dürfen. Denn im neuen Infektionsschutzgesetz ist vorgesehen, dass der digitale Impfausweis nicht nur in Impfzentren und Arztpraxen, sondern auch in Apotheken ausgehändigt werden soll.

Apotheken wären bereit

Die Abda befürwortet das Impfen in den Apotheken: Sollten die Kapazitäten von Arztpraxen und Impfzentren nicht mehr ausreichen, um die wachsende Zahl an zur Verfügung stehenden Impfdosen schnellstmöglich zu verimpfen, stünden die Apotheken bereit, um ebenfalls Corona-Impfungen durchzuführen. „Verschiedentlich werden jetzt Forderungen aus der Politik laut, auch in Apotheken zu impfen. Wenn wir in dieser Situation mit dem Impfen in unseren niedrigschwellig zu erreichenden Apotheken vor Ort dazu beitragen können, dass das Land schneller aus der Pandemie kommt, dann machen wir das“, sagte Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Ende April.

Auch die Frage, ob es Lockerungen für Geimpfte geben wird wurde thematisiert. Die Politik wolle hierauf zeitnah Antworten liefern. Aktuell gibt es hierzu noch keine konkreten Aussagen. Spahn kündigte an, dass in den nächsten drei Tagen mit dem Bundesrat darüber beraten werden solle, welche Freiheiten es für geimpfte und Genesene geben soll, sodass ein Gesetz zeitnah verabschiedet werden könne.

 

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