Impfterminportal ohne Apotheken

Sozialministerium wartet auf Gedisa

, Uhr
Berlin -

In Baden-Württemberg ist das zentrale Impfterminportal ohne die Apotheken gestartet. Das Sozialministerium verteidigt den Livegang ohne Anbindung der Pharmazeuten: Apothekerkammer und -verband hätten stets auf ihre eigene Plattform von Gedisa gedrungen.

„Bei der Planung des Impfterminportals waren sowohl die Landesapothekerkammer als auch der Landesapothekerverband eng eingebunden“, so ein Sprecher des Sozialministeriums auf die Frage, warum die Apotheken nicht zum Start dabei sind. „Gemeinsam ist man der Frage nachgegangen, wie die Apotheken über bestehende Portale am besten angebunden werden können. Hierbei wurde stets auf das bundesweite Apothekenportal verwiesen, an das alle Apotheken angebunden werden.“

Daher sei auch keine Anbindung über andere Terminbuchungssysteme in Betracht gezogen worden: „Entsprechend der Empfehlung und des Wunsches von Seiten der vertretenden Organisationen der Apotheken wurde gemeinsam die Entscheidung getroffen, eine Schnittstelle zu diesem Portal zu nutzen.“

Den Zeitraum bis zur Bereitsstellung des Systems durch die verbandseigene Gedisa will man nun überbrücken: „Da das Apothekenportal noch nicht so weit entwickelt ist, wie ursprünglich geplant, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration nun eine Übergangslösung geschaffen: Damit können Apotheken, die bereits jetzt Termine in das Impfterminportal www.impftermin-bw.de einpflegen möchten, sich durch die Landesapothekerkammer (LAK) hierfür verifizieren lassen und das Terminbuchungsportal nutzen.“

Warten auf Gedisa

Beim Landesapothekerverband hatte man bestätigt, dass die Apotheken über das Portal der Gedisa angebunden werden sollen. Noch sei die Programmierung der Terminbuchung nicht ganz fertig, auch an der Schnittstelle werde noch gearbeitet, so ein Sprecher. Man gehe aber davon aus, dass man bis Ende September fertig sei. Ohnehin sei man vom jetzigen Start überrascht worden: Vor etwa zehn Tagen habe man aus einer Pressemitteilung des Ministeriums davon erfahren. Ursprünglich sei der Start für Ende September geplant gewesen.

Auch die Gedisa verspricht, dass die Apotheken noch im Laufe des Monats einen Zugang zu einem Terminmanagementsystem bekommen sollen; zunächst werde dieses Tool allen Verbandsmitgliedern zur Verfügung stehen. Ermöglicht werde dies durch eine im August geschlossene Kooperation mit der Firma Apomondo. Tatsächlich hat Gedisa nach Informationen von APOTHEKE ADHOC das Unternehmen mehrheitlich übernommen. Allerdings wird es im besten Fall wohl nur eine abgespeckte Variante geben, die etwa die Personalplanung nicht berücksichtigen kann. Gedisa selbst kündigt eine „initiale Version“ an.

Bis dahin müssen sich Apotheken, die ihr Impfangebot im Portal hinterlegen wollen, händisch registrieren. Wie das geht, teilte das Ministerium erst am Freitag mit. Zunächst müssen sich die Apotheken bei der Kammer registrieren. Anfang der Woche habe man vom Sozialministerium die notwendigen „Tokens“ erhalten, die Apotheken dazu berechtigen, sich auf dem Landesportal zu registrieren, so eine Sprecherin der Kammer. Alle Apotheken, die Impftermine anbieten, erhielten auf Anfrage und nach Verifizierung diesen „Token“.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Verzögerungen wegen „KOB light“?
ePA: Die Angst vor Abmahnungen
Verzögerung bei Rollout
BMG: ePA für alle kommt später
Mehr aus Ressort
Kein Bewusstsein für Leistung vorhanden
Notdienst: Apotheker für 50 Prozent Luxus-Aufschlag
Neue Nische für Zwischenhändler
Skonto über Großhandelsapotheken?

APOTHEKE ADHOC Debatte