Sobrade: Hyaluronsäure gegen Sodbrennen Julia Germersdorf, 03.07.2023 15:12 Uhr
Gelegentliches Sodbrennen kennt hierzulande etwa jeder dritte Mensch. Meist tritt es nach üppigen Mahlzeiten, beim Bücken oder im Liegen auf. Für die Behandlung der brennenden Beschwerden stehen in der Apotheke einige freiverkäufliche Arzneimittel zur Verfügung. Neuerdings auch ein Medizinprodukt aus dem Hause Pohl-Boskamp.
Sodbrennen, in der Fachsprache als Pyrosis bezeichnet, ist ein Symptom, das auftritt, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Folglich verursacht es ein sehr unangenehmes und brennendes Gefühl im Brustbereich, das bis in den Hals und Rachen ausstrahlen kann. Sodbrennen wird oft auch als „saures Aufstoßen“ beschrieben. Ebenso werden Schluckbeschwerden, ein saurer Geschmack im Mund und Husten oder Heiserkeit in diesem Zusammenhang genannt. Manche Menschen erleben durch das Sodbrennen auch ein Gefühl der Enge in der Brust.
In den meisten Fällen tritt Sodbrennen nach einer großen und reichhaltigen Mahlzeit oder im Liegen auf. Die Beschwerden können vorübergehend sein oder regelmäßig auftreten, wobei letzteres auf eine chronische Form des Sodbrennens hinweisen kann, die als gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) bezeichnet wird. Hierbei funktioniert der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht richtig. Dadurch kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen und die empfindliche Schleimhaut reizen. In schweren Fällen kann Sodbrennen zu Entzündungen der Speiseröhre führen und langfristige Schäden verursachen.
Begünstigende Faktoren:
- ungesunde Ernährung
- fettige, frittierte oder stark gewürzte Speisen
- übermäßiger Konsum von Kaffee oder Alkohol
- kohlensäurehaltige Getränke
- Rauchen
- Übergewicht
- bestimmte Medikamente.
Darüber hinaus können auch Zitrusfrüchte, Tomaten und sogar Schokolade Sodbrennen auslösen.
Behandlungsoptionen
Zum Glück ist Sodbrennen in den allermeisten Fällen harmlos und gut mit freiverkäuflichen Arzneimitteln zu behandeln. Dazu gehören beispielsweise Antacida in Form von Kautabletten oder Gelen, die kurzfristig die Beschwerden durch Neutralisation des Magensafts lindern können. Wirkstoffe wie Magaldrat, Hydrotalcit oder Natriumalginat kommen hier zum Einsatz, sind jedoch nicht zum Dauergebrauch geeignet. Die Einnahme erfolgt lediglich bei Bedarf nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen.
Protonenpumpeninhibitoren (PPI) bieten eine weitere Möglichkeit in der Selbstmedikation, das Sodbrennen zu behandeln. Sie sorgen für eine Verringerung der Magensäureproduktion. Dadurch können auch eventuelle Schleimhautschäden geheilt werden. Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol stehen hier mit jeweils 20 mg in der Sichtwahl zur Verfügung. Eingenommen wird die magensaftresistente Tablette oder Kapsel auf nüchternen Magen, beziehungsweise eine halbe Stunde vor dem Essen. In der Selbstmedikation wird die dauerhafte Einnahme nicht empfohlen, sondern ist auf maximal 14 Tage begrenzt. Sollten darüber hinaus Beschwerden bestehen, ist eine Arztpraxis aufzusuchen.
„Sodbrennen adé“
Seit Juli ist ein neues Medizinprodukt gegen Sodbrennen auf dem Markt: Sobrade Kautabletten. Enthalten sind Xanthan, Carbomer und Natriumhyaluronat. Das Wirkprinzip liegt in den gelbildenen Bestandteilen, die durch gründliches Zerkauen der Tablette mit Unterstützung des Speichels einen gelartigen Schutzfilm bilden. Durch das Herunterschlucken verteilt sich der Schutzfilm gleichmäßig über die gereizte Schleimhaut von Rachen und Speiseröhre und bleibt dort haften. Auch hier gilt es, bei Bedarf eine Kautabletten nach der Mahlzeit oder vor dem Schlafengehen zu zerkauen. Sobrade ist außerdem in der Schwangerschaft geeignet.
Vorbeugende Maßnahmen
Als vorbeugende Maßnahme ist es ratsam, einen Blick auf die jeweiligen auslösenden Faktoren zu werfen, auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung zu achten und kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Außerdem kann es hilfreich sein, mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen.
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Linderung von Sodbrennen ist es, auf eine aufrechte Körperhaltung zu achten und sich nach dem Essen nicht direkt hinzulegen. Das Hochstellen des Oberkörpers während des Schlafens kann ebenfalls helfen, Sodbrennen zu reduzieren.