Shop-Apotheke: Weniger Papier, mehr Bonus Nadine Tröbitscher, 28.03.2019 10:08 Uhr
Versandapotheken wurden in der Vergangenheit immer wieder in puncto Beratung getestet. Dabei wurden der Sendung beiliegende Informationen zu den bestellten Arzneimitteln berücksichtigt. Die Shop-Apotheke verzichtet künftig auf umfassende Informationen in Papierform und stellt Wechselwirkungen und Anwendungshinweise nur noch im Kundenkonto zur Verfügung. Neu ist auch das Bonussystem für Rezepte.
„Ihre Rechnung sowie gegebenenfalls wichtige Anwendungshinweise und Wechselwirkungen zu Ihren bestellten Produkten werden ab sofort nicht mehr Ihrem Paket beigelegt“, teilt die Shop-Apotheke vor der Auslieferung per Mail mit. Der Versender stellt die Informationen „nur noch online in Ihrem Kundenkonto zur Verfügung.“ Außerdem würde der Kunde eine Mail erhalten, sobald die Dokumente bereit stehen.
Im Kundenkonto können unter dem Punkt „wichtige Dokumente“ die Rechnung und die Anwendungshinweise und Wechselwirkungen eingesehen werden. Für Prostagutt forte gibt die Online-Apotheke beispielsweise folgenden Warnhinweis. Das Arzneimittel enthält Erdnuss- oder Soja-Bestandteile und sollte daher nicht eingenommen werden, wenn eine Allergie besteht, sonst könnten schwere allergische Reaktionen ausgelöst werden. Für weitere Fragen zu Anwendung, Wirkung oder Dosierung verweist die Shop-Apotheke auf die Hotline oder den behandelnden Arzt. Die zusätzlichen Informationen zu Anwendungshinweisen sind rechtlich „überobligatorisch“, da alle wichtigen Informationen zum Produkt in der Packungsbeilage enthalten sind. Versender müssen allerdings eine Beratung anbieten.
Die Shop-Apotheke wirbt aktuell zudem mit diversen Rabatten. Wer zum ersten Mal per App bestellt, erhält ab einem Bestellwert von 50 Euro einen Rabatt von 5 Euro. Allerdings sind die Anwendungshinweise und Wechselwirkungen der vergangenen Bestellungen derzeit nicht in der App einsehbar.
Einen neuen Rezeptbonus hat die Shop-Apotheke ebenfalls zu bieten. „Unser neuer Rezeptbonus – jetzt noch höher“, wirbt der Versender auf der Homepage. Bis zu 30 Euro sind pro Verordnung für den Patienten drin. Pro Packung sind entsprechend bis zu 10 Euro möglich. Der Rezeptbonus ist abhängig vom Preis des Arzneimittels. Verschreibungspflichtige Medikamente günstiger als 70 Euro belohnt der Versender mit 2,50 Euro. Kostet das Arzneimittel zwischen 70 und 300 Euro, beträgt der Bonus 5 Euro. Ist das Medikament teurer als 300 Euro, wird der Kunde mit 10 Euro belohnt. Ds Bonussystem erinnert an das Jahr 2016, als die Europa Apotheek die gleiche Rechnung aufmachte. Der Bonus wird automatisch vom Rechnungsbetrag abgezogen, schreibt die Shop-Apotheke. Dies gelte auch für Privatrezepte, allerdings wird dieser lediglich mit einer Bestellung von „frei verkäuflichen Produkten verrechnet“.
Kassenpatienten können auch bei der Rezeptbestellung von ihrem Bonus profitieren. Das gilt unabhängig davon, ob dieser die zu leistende Zuzahlung überschreitet. Dazu schreibt die Shop-Apotheke auf der Homepage: „Bei Kassenrezepten wird der Bonus Ihrem Kundenkonto gutgeschrieben und sofort mit Ihrem Rechnungsbetrag – ganz gleich ob Zuzahlung oder beim Kauf weiterer frei verkäuflicher Arzneimittel – verrechnet. Sollte Ihr Bonus höher als die Zuzahlung sein, verbleibt der Restbetrag auf Ihrem Kundenkonto und wird bei der nächsten Bestellung (Zuzahlung oder freiverkäufliche Arzneimittel) verrechnet.“
Sparen können Kunden der Shop-Apotheke auch bei den „Aktionen und Sets“. Allerdings fällt ein Set ins Auge: Das „Sparset“ Wick MediNait (Paracetamol/Doxylamin/Epehdrin/Dextromethorphan, Procter&Gamble) zu 180 ml und Aspirin Complex (Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin, Bayer) zu 20 Beutel. Eine Kombination, bei der in der Apotheke die Alarmglocken läuten. Für die beratungskritische Kombination können die Kunden sogenannte RedPoints sammeln. Dabei entspricht 1 Euro Einkaufswert 10 Punkten, die beim nächsten Einkauf als Sofortrabatt verrechnet werden können.