Frankfurt

Berger Apotheke: Paketstation für Nachbarn

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Berlin -

Der Versandhandel boomt, daran wird auch ein Rx-Versandverbot nichts ändern. In der Frankfurter Berger Apotheke geht man mit dem Phänomen pragmatisch um. Die Offizin hat sich mit der Zeit zu einer Paketabholstelle für die Nachbarschaft entwickelt. In der Weihnachtszeit stapelten sich die vielen Pakete sogar. Kein Problem für Inhaberin Barbara End: „Damit kann ich zeigen, dass ich als Einzelhandel serviceorientiert bin.“

In allen möglichen Kategorien nehme der Versandhandel doch zu, berichtet End. Da könne man nichts machen. Die Konsumenten wünschten das so, „auch wenn es mir persönlich nicht so gefällt“. „Mit meinem Paketservice kann ich aber zeigen, dass wir als Einzelhandel vor Ort auch noch da sind, das wir kundenfreundlich und servicebereit sind“, sagt End. Und nicht nur das. Über die Paketstation ergäben sich auch neue Kontakte zu potenziellen Kunden.

Der kostenlose Service der Berger Apotheke hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und in der Nachbarschaft herumgesprochen. Täglich landen mehrere Pakete in der Apotheke, die die Zusteller nicht zustellen konnten. Die Fahrer von DHL, UPS, DPD und Hermes kämen alle an der Apotheke vorbei. „Da lassen sie gerne Pakete bei uns, wenn sie die Kunden zu Hause nicht antreffen“, so End.

Sie findet es besser, mit Service wie diesem bei den Kunden zu punkten, als – wie die ABDA in der aktuellen Unterschriftenkampagne für ein Rx-Versandverbot – ein Apothekensterben an die Wand zu malen: „Das glaubt mir hier an meinem Standort sowieso niemand. Innerhalb von 500 Metern gibt es mehrere andere Apotheken. Da kann ich doch nicht vom Apothekensterben reden“, findet End. Außerdem glaube doch keiner, dass es den Apotheken tatsächlich so schlecht gehe, wie die ABDA behaupte.

„Das sehe ich sehr kritisch, ich hätte die Kampagne anders aufgezogen“, sagt End. Die Apothekerin hätte es lieber gesehen, wenn die ABDA das Apothekenhonorar differenziert in den Mittelpunkt gestellt hätte: „Wohin fließt das Geld?“ „Was geschieht, wenn der Versandhandel aus dem Ausland die Apotheken vor Ort verdrängt?“ Die Unterschriftenlisten der ABDA liegen zwar auch in der Berger Apotheke aus. „Aber wir sprechen unsere Kunden darauf nicht aktiv an.“

Neben dem Paketservice als Nachbarschaftshilfe setzt die Berger Apotheke auch bei der Vorbestellung von Arzneimitteln. Die Patienten können ihr Rezept als Foto in die Apotheke mailen. Dazu gibt es auf der Internetseite der Apotheke eine eigene Rubrik mit der Möglichkeit, das Rezeptfoto hochzuladen. „Fotografieren Sie dazu am besten Ihr Rezept ab und senden es uns als Anhang. Keine Angst, unsere Website ist mit https verschlüsselt“, heißt es dort und weiter: „Wir geben Ihnen natürlich Rückmeldung, wann Sie Ihre Arzneimittel in der Berger Apotheke abholen können. Dadurch ersparen Sie sich lästige Wartezeiten.“

Wenn nicht anders möglich, werden bestellte Arzneimittel auch ausgeliefert: Und weil in der Frankfurter Apotheke der Umweltschutz groß geschrieben wird, kommen die Boten nicht mit dem Auto: „Unsere Boten kommen klimaschonend zu Ihnen, entweder zu Fuß, per Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.“

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