Apotheken haben im Moment Schwierigkeiten mit Securpharm. In der Offizin lässt sich nicht prüfen, ob es sich bei der Abgabe von Arzneimitteln um Fälschungen handelt. Am Apothekenserver liegt es nicht, die Herstellerdatenbank ist nicht erreichbar. Im gesamten europäischen Fälschungsschutzsystem gibt es Probleme.
Das Securpharm-Team ist derzeit mit der Fehlersuche beschäftigt: „Die Untersuchungen zur Störung laufen“, sagt eine Sprecherin. Sobald es Informationen gebe, werde über die Website informiert. Tatsächlich soll es sich um eine Systemstörung im europäischen Fälschungsschutzsystem handeln.
Securpharm besteht aus mehreren Teilsystemen: Die Herstellerdatenbank ist für die Verifizierung der individuellen Erkennungsmerkmale der Produkte verantwortlich. Über das Apothekensystem fragen Apotheken, Krankenhäuser und Großhändler die Verifizierung an die Herstellerdatenbank an. Erst das Zusammenspiel aller Teilsysteme ermöglicht die erfolgreiche Nutzung für Verifikationsanfragen.
Seit heute Morgen gebe es dauerhaft Probleme, sagt ein Apotheker. „Securpharm macht mal wieder Probleme, Artikel lassen sich heute Vormittag nicht ausbuchen“, sagt ein anderer. Der Grund für den Ausfall der Herstellerdatenbank wird nicht genannt.
Allerdings weist Securpharm darauf hin, dass heute Abend zwischen 22 und 23.30 Uhr Wartungsarbeiten anstehen. In dieser Zeit werde das Herstellerdatenbanksystem nicht zur Verfügung stehen. „Der Securpharm-Apothekenserver wird in diesem Zeitraum alle Anfragen an das Securpharm-System mit der Rückmeldung SP-901 (System not available) beantworten.“
Bei vorübergehenden technischen Störungen zum Zeitpunkt der Abgabe ist es laut Securpharm erlaubt, Arzneimittel abzugeben. Die Verifizierung und Ausbuchung müssten nachträglich durchgeführt werden, sobald die Störungen behoben seien.
Die meisten Softwareprodukte könnten Anfragen an das Securpharm-System puffern. Das bedeutet, dass die Anfragen gesammelt würden und eine Rückmeldung gegeben werde, sobald das System wieder verfügbar sei. Um zu verhindern, dass es zu gehäuften Fehlalarmen infolge doppelter Ausbuchungsversuche kommt, sollte von wiederholten Ausbuchungsversuchen abgesehen werden.
Sollte die Puffer-Funktion nicht zur Verfügung stehen, müssten die in dieser Zeit abgegebenen Packungen später manuell ausgebucht werden. Dafür müssten die Seriennummer und der Produktcode vor der Abgabe notiert oder abfotografiert werden. Die manuelle Verifikation und Ausbuchung könnten die Apothekenangestellten über die graphische Benutzeroberfläche des Securpharm-Apothekenservers vornehmen, wenn das System wieder verfügbar sei.
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