Securpharm ist down – wegen Microsoft Patrick Hollstein, 25.01.2023 09:17 Uhr
Securpharm ist am Morgen nicht funktionsfähig. Damit lässt sich in den Apotheken nicht prüfen, ob es sich bei der Abgabe von Arzneimitteln um Fälschungen handelt. Laut Securpharm ist die Herstellerdatenbank nicht zu erreichen, laut NGDA ist der weltweite Großausfall bei Microsoft die Ursache. Aktualisierung: Gegen 12:30 Uhr funktionierte das System wieder.
Am heutigen Mittwochmorgen stellt Nojan Nejatian, Inhaber der Heegbach Apotheke in Erzhausen, einen Totalausfall bei Securpharm fest. Der Apotheker versuchte gegen 8:30 Uhr, seine Warensendung wie üblich mit dem Betriebssystem Cida Nowa Plus zu verbuchen, konnte aber die bestellten Packungen nicht einscannen. Das stellt sein Apothekenteam vor eine große Herausforderung: Neben Bestandsproblemen, die aufwendig nachgearbeitet werden müssen, kann der Inhaber der gesetzlichen Pflicht zur Teilnahme an dem Securpharm-Programm nicht nachkommen.
„Die Verifizierung der Medikamente steht bei Securpharm im Vordergrund. Ich kann bei einem Ausfall die Echtheit der Packungen nicht prüfen. Die Kunden brauchen aber ihre Medikamente, ich wäre also gezwungen, etwas abzugeben ohne es auszuscannen. Die Service-Seite der Securpharm konnte ich nicht aufrufen, um das Problem zu klären.“ Im Nachgang müssen alle Packungen mit QR-Code ein- und ausgebucht werden, damit am Ende die Dokumentation in der Apotheke vollständig ist. Hierzu müssen Mitarbeiter:innen eigentlich handschriftlich jede einzelne Charge dokumentieren.
Störung bei Microsoft
Laut NGDA ist die aktuelle Störung bei Microsoft, von der alle Onlinedienste betroffen sind, die Ursache. „Aus Sicherhheitsgründen, unter anderem um doppelte Ausbuchungen in Securpharm zu vermeiden und die Endstellen mit Alarmen zu belasten, antwortet der Securpharm-Server derzeit stets mit SP-901.“