Das Testen an Schulen und in Kitas wird auch in den kommenden Wochen weitergehen – schließlich gibt es für Kinder derzeit keine Impfung. „Um Infektionsherde schnell zu erkennen, werden die Länder auch weiterhin dafür sorgen, dass in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen regelmäßig und kindgerecht – bestmöglich durch Lolli-Pool-PCR-Testungen – getestet wird“, heißt es in der Beschlussvorlage für die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit der amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Auf der Liste der Antigen-Tests zur Eigenanwendung zum direkten Erregernachweis des Coronavirus Sars-CoV-2 des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) finden sich aktuell noch 18 Laientests. Davon wurden 14 seitens des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) validiert und in ihrer angegebenen Sensitivität bestätigt.

Diese Liste wird stetig überarbeitet. So befindet sich der „AMP Rapid Test SARS-CoV-2 Ag Sputum Test“ von Ameda Labordiagnostik nicht mehr auf der BfArM-Liste. Er wurde Mitte März als erster Spucktest zur Eigenanwendung zugelassen. Aktuell finden sich nur drei Speicheltests auf der Liste, bei den restlichen 15 Tests ist ein nasaler Abstrich nötig.

Abstrich im vorderen Nasenbereich

Viele Schulen nutzten Antigenschnelltests, die mittels Probennahme aus dem vorderen Nasenbereich durchgeführt werden müssen. Nicht alle Kinder mögen das Wattestäbchen in der Nase und lehnen es ab. Dazu kommt, dass die Durchführung korrekt erfolgen muss, um ein zuverlässiges Ergebnis zu bekommen. Wenn die Kinder selbst zu sachte an der Nasenwand reiben oder das Stäbchen zu wenig rotiert wird, dann wird zu wenig Probenmaterial gesammelt.

Tipp: Vor der Anwendung soll das Kind die Nase schnäuzen. Das Stäbchen darf maximal 2,5 cm in die Nase eingeführt werden. Um den Kopf des Kindes zu stabilisieren, sollte das Kind auf einem Stuhl Platz nehmen und den hinteren Kopfteil an eine Wand lehnen. Vorsichtig durchgeführt kann der Test auch bei Kleinkindern angewendet werden.

Produktbeispiel BfArM-Liste: Coronavirus (2019-nCoV)-Antigentest zur Eigenanwendung von Beijing Hotgen Biotech.

Spuck-Test

Spuck- oder Speicheltests werden mit Speichel durchgeführt, der durch absichtlich hervorgerufenes Husten oder Räuspern in den Mund befördert wird. Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, muss das beigelegte Probenröhrchen vollständig bis zur jeweiligen Markierung gefüllt sein. Vorteil des Spuck-Testes: Es wird keinerlei Zubehör in den Mund eingeführt. Für viele Kinder ist diese Art des Erregernachweises die angenehmste.

Tipp: Um Verfälschungen zu vermeiden, sollte auch dieser Test vor dem Zähneputzen und vor dem Frühstück durchgeführt werden. Das verwendete Sputum darf auch nicht zu dickflüssig sein. Nach dem Verdünnen mit den Trägerlösung muss die Beschaffenheit flüssig genug sein, um durch die Öffnung der Testkassette hindurchzugelangen, sodass der Teststreifen sich vollsaugen kann.

Produktbeispiel BfArM-Liste: Zuhause-Test Corona von Nanorepro

Lolly-Test

Lolly-Tests bieten den Vorteil, dass die Kinder – anders als bei den meisten Spucktests – keinen tiefsitzenden Speichel durch Räuspern hochholen müssen. Das Befeuchten des beigelegten Stäbchens reicht aus. Die Saugkompresse muss voll entfaltet sein. Erst dann darf die Probe mit der beiliegenden Lösung vermischt werden. Das BfArM listet

Tipp: Vor der Anwendung sollte das Kind weder gegessen noch getrunken haben. Auch auf das Zähneputzen sollte vor der Anwendung verzichtet werden. Am besten wird der Test direkt morgens nach dem Aufstehen durchgeführt. Das Vermischen mit der Verdünnungslösung sollte, je nach Alter des Kindes, von den Eltern durchgeführt werden. Das gründliche Auswaschen der Saugkompresse muss ohne Verluste erfolgen.

Produktbeispiel BfArM-Liste: Wantai Sars-CoV-2 Ag 2-in-1 Speichel Lolli-Test von Beijing Wantai Biological Pharmacy.