Beim ersten Kratzen im Hals kommt vielen Menschen aktuell schnell der Verdacht, dass es sich um Corona handeln könnte. Gewissheit bringen kann unter anderem ein Antigen-Schnelltest. Diese können aktuell nur von Ärzten oder speziell geschultem Personal durchgeführt werden. In Deutschland ist eine Abgabe an Laien untersagt. In Österreich bietet die erste Versandapotheke Schnelltests für den Heimgebrauch an. Bei Medistore sind zwei verschiedene Produkte verfügbar.
In österreichischen Apotheken dürfen zwar seit einigen Wochen Corona-Schnelltests in der Apotheke anbieten, jedoch lediglich als Dienstleistung. Der Verkauf an den Laien bleibt weiterhin untersagt. Eine Versandapotheke bietet die In-vitro-Diagnostika nun für den Endkunden an. Der Kunde kann wählen zwischen zwei verschiedenen Tests. Aufgrund der hohen Nachfrage sei eine Lieferung aktuell frühestens in zehn Tagen möglich.
Bei den angebotenen Tests handelt es sich zum einen um den Nova Test Antigenschnelltest und den Join Star Antigen-Schnelltests. Die Produkte sind in Verkaufseinheiten zu 20 und 25 Stück erhältlich. Der Nova Test liegt preislich bei 225 Euro für 20 Stück. Aktuell gibt der Onlinehändler einen Rabatt von 43 Prozent an, sodass sich ein Preis von 128 Euro ergibt. Ein Test kostet somit 6,40 Euro. Der Join Star Test kostet 279 Euro für 25 Stück. Die Versandapotheke wirbt mit einem Preisnachlass von 39 Prozent, so dass ein Karton aktuell 169 Euro kostet. Pro Test ergibt sich ein Preis von 6,76 Euro.
Der Nova Test wird in China vom Hersteller Atlas-Link produziert. Er steht auf der Liste des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Als deutscher Vertriebspartner wird hier Servacon Austria genannt. Der Test verfügt über eine Sensititivtät von 97,6 Prozent und eine Spezifität von 99,2 Prozent. Der Joinstar Covid-19 Antigenschnelltest (Latex) findet sich ebenfalls auf der Liste des BfArM. Auch dieses In-vitro-Diagnostikum wird in China produziert. Hersteller ist Joinstar Biomedical. Der deutsche Vertrieb läuft über üb der Praxisdienst GmbH. Der Sensitivitätswert beläuft sich auf 95 Prozent, der Spezifitätswert auf 100 Prozent.
Die Versandapotheke weist darauf hin, dass nicht unbedingt einer dieser Tests ausgeliefert wird. So heißt es bei Produktdetails: „Hersteller des Testes kann sich ändern da wir nur verfügbare Ware einkaufen.“ Beide Schnelltests ähneln sich in ihrer Anwendung. Für beide Tests ist ein Nasen-Rachen-Abstrich notwendig. Die Auswertung erfolgt binnen einer Viertelstunde. Detailliertere Angaben zur Zuverlässigkeit und Durchführung der Tests erfährt der Kunde nicht. Ein Verweis auf die Seite des Herstellers oder des Vertriebes existiert nicht.
Die Versandapotheke gibt an, dass die Testkits alle benötigten Materialien enthalten und von medizinischem Fachpersonal ortsunabhängig verwendet werden können. Eine Überprüfung, zu welcher Berufsgruppe der Käufer gehört fehlt. Nach Anmeldung können die Schnelltests genau wie andere Produkte gekauft werden. Ob eine nachträgliche Überprüfung erfolgt bleibt offen. Medistore ist im Register für Versandapotheken beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen gelistet.
Zuletzt setzte sich die österreichische Apothekerkammer dafür ein, dass Apotheken zwar keine Schnelltests abgeben dürfen, diese aber selbst durchführen können. In einem Rundschreiben der Kammer macht diese deutlich, dass die Apotheken als fester Bestandteil in der ganzheitlichen Gesundheitsversorgung etabliert werden sollen. So heißt es: „Die Apothekerkammer setzt sich unermüdlich dafür ein, die Apotheke als festen Bestandteil der gesundheitlichen Basisversorgung und die Apothekerinnen und Apotheker als hochkompetente Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen zu etablieren. Ein wichtiger und notwendiger Schritt in diese Richtung ist nun in Zusammenhang mit Covid-19-Antigentests gelungen.“ Zur Abgabe an den Kunden existiert in Österreich lediglich ein Produkt. Hierbei handelt es sich um ein Speichelproben-Entnahmeset zur Einsendung an ein Labor. Dort wie die Probe mittels PCR-Methode geprüft.
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