Von Rheinland-Pfalz nach Hessen

Schließung: Mit 20 Angestellten zum Protest

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Berlin -

In Hessen wollen die Apotheken der Politik mit Schließungen zeigen, dass sie am Limit sind. Obwohl die Protestbereitschaft bei anderen Verbänden nicht vorhanden ist, werden auch Betriebe aus anderen Bundesländern ihre Solidarität zeigen. Wie die Dr. Hoffmann Apotheken aus Rheinland-Pfalz.

Der Protest gegen die geplante Apothekenreform sei wichtig, sagt Dr. Philipp Hoffmann. Der Inhaber hat selbst vier Apotheken und spürt seit Jahren die Folgen der fehlenden Honoraranpassung. Dazu seien zuletzt der angehobene Kassenabschlag und das Skonto-Urteil gekommen. Die Lage sei angesichts der Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wie die „vergiftete Honorarumverteilung“ oder die Light-Apotheken „wirklich dramatisch“.

Am Donnerstag wird Hoffmann mit einem Teil seines Teams anreisen. Noch sei nicht klar, wie viele Angestellte nach Frankfurt mitkommen werden. Aktuell beteiligten sich aus vier von fünf Apotheken mehr als 20 Mitarbeitende. Der Inhaber und sein Vater haben es dem Team freigestellt. „Es ist ein großes Wunschkonzert, die, die mitfahren, bekommen es vergütet. Manche wollen im Backoffice arbeiten, andere planen Überstunden für Mittwoch und Samstag ein. Es werden sicher nicht alle fahren.“

Dass Hoffmann dabei ist, liegt auch daran, dass die Apotheken nah an der Grenze zu Hessen liegen. „Und wo fängt die Grenze für einen Protest an?“, fragt der Apotheker. Es sei schade, dass die Abda argumentiere, mit so einer Aktion das Gesprächsklima zu stören.

Der Landesapothekerverband Rheinland-Pfalz will sich an der Demo im Nachbarland nicht beteiligen, da es keine bundesweite Aktion ist. Auch andere Apotheken in Hessen bleiben aus diesem Grund lieber geöffnet. „Das ist schade und beschämend und es gibt einem zu denken, dass so wenige mitmachen.“

Der Protest in Hessen solle ein Signal an die übrigen Apothekerverbände sein, dass die Bereitschaft groß ist. Laut Hessischem Apothekerverband (HAV) liegt die Beteiligung bei etwa 90 Prozent der Mitglieder.

„Wir müssen klarmachen, dass Not am Mann ist“, findet auch Hoffmann. Den drohenden Umsatzverlust wegen der zweitägigen Schließung nimmt er in Kauf. „Sicher wird er da sein, aber wenn wir nichts machen, werden die Verluste noch viel höher ausfallen. Ich bin für eine längere Schließung, um deutlich zu machen, dass es uns ernst ist und wir zu allem entschlossen sind.“

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