Apothekenschließung

Apotheker kämpft gegen das Aus

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Berlin -

Die St.-Johannes-Apotheke im westfälischen Bösensell ist derzeit geschlossen. Weil Inhaber Andreas Hollasch gegenüber seinem Großhändler in Zahlungsrückstand geraten war, hat der am Mittwoch seine Ware abgeholt. Doch Hollasch kämpft noch – und ist guter Dinge, seine Apotheke doch retten zu können.

Vor 20 Jahren hat Hollasch die St.-Johannes-Apotheke gegründet, es ist die einzige Apotheke am Ort mit knapp 3000 Einwohnern. Die nächsten Apotheken gibt es in Münster und Nottuln. Schon wegen der Versorgung der Einwohner will der Apotheker alles tun, um den Betrieb wieder aufzunehmen. „Die Bösenseller werden froh sein, wenn es hier weitergeht.“

Derzeit führt Hollasch viele Gespräche. Mit seinem Großhändler sei er heute einen Schritt weiter gekommen. Die Gehe hatte wegen der Zahlungsrückstände am Montag von ihrem Eigentumsvorbehalt Gebrauch gemacht und die Apotheke der Kooperation „Gesund leben“ am Mittwoch ausgeräumt. „Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen. Aber ich bin guter Hoffnung, dass es dann weitergeht“, sagte Hollasch gegenüber APOTHEKE ADHOC.

In der Woche nach Pfingsten will er alles weitere regeln und dann zum 1. Juni die Apotheke wieder eröffnen. Gerüchten, wonach er bereits einen Insolvenzantrag gestellt habe, musste er schon gegenüber der Regionalpresse dementieren. Eine geschlossene Apotheke spricht sich in der Gemeinde schnell herum.

Auch mit seiner Kammer muss sich Hollasch noch verständigen. Laut Plan muss die St.-Johannes-Apotheke am kommenden Dienstag Notdienst leisten. Bis dahin wird die Apotheke noch nicht wieder geöffnet haben. Der Apotheker hofft, dass er deshalb keine Schwieirigkeiten bekommt.

Davon ist wohl nicht auszugehen: „Da wird sich eine Lösung finden“, sagte Michael Schmitz, Sprecher der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) auf Nachfrage. Für die Menschen in Bösensell sei es wichtig, dass es weiter eine wohnortnahe Versorgung gebe. Da solle es an einem Notdienst nicht scheitern, so Schmitz.

In Westfalen-Lippe gab es im vergangenen Jahr besonders viele Apothekenschließungen. Dort standen 51 Aufgaben nur 14 Neueröffnungen gegenüber. Die Zahl der Apotheken sank auf 2040 und damit nach Angaben der AKWL auf den niedrigsten Stand seit 1981. „Wir müssen daher dringend Rezepte entwickeln, um jungen Pharmazeuten den Weg in die Selbstständigkeit zu ebnen“, mahnte Kammerpräsidentin Gabriele Overwiening.

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