Schaper & Brümmer erklärt Sanicare-Spots Carolin Bauer, 31.10.2012 09:52 Uhr
Der Hersteller Schaper & Brümmer wirbt seit dieser Woche im Fernsehen für sein Erkältungspräparat Esberitox. Da die Spots zusammen mit der Werbung für die insolvente Versandapotheke Sanicare laufen, hatten Apotheker protestiert: Seit Tagen erhält die Firma mit Sitz in Salzgitter-Ringelheim wütende Kommentare. Einige Apotheken sollen gedroht haben, die Produkte aus der Sichtwahl zu nehmen. Schaper & Brümmer will die Wogen glätten und erklärt, dass es sich bei der Aktion um eine sehr kleine und bereits seit längerem geplante Kooperation handele.
Sanicare hatte seit Montag auf sechs Sendern wieder mit TV-Werbung begonnen. Seit Jahren macht die Versandapotheke aus Bad Laer über diesen Kanal auf sich aufmerksam und verweist im Anschluss auf verschiedene Medikamente. Die Hersteller steuern dazu Werbekostenzuschüsse bei. Da der vorläufige Insolvenzverwalter noch auf eine Rettung des Unternehmens hoffen kann, gehört dies auch jetzt zur Sanierungsstrategie.
Auch Schaper & Brümmer nutzt die Werbung, um auf die Marke Esberitox aufmerksam zu machen. Allerdings liegt der gesamte Werbekostenetat der Firma im siebenstelligen Bereich. Für die insgesamt 40 Esberitox-Spots habe man Sanicare 6000 Euro gezahlt, stellt das Unternehmen klar. Diese Vereinbarung sei zudem schon vor etwa einem Jahr getroffen worden.
Schaper & Brümmer fördere mit dem Werbekostenzuschuss nicht die TV-Spots von Sanicare, sondern die Markenpräsenz von Esberitox, betont der Hersteller. Das mittelständische Unternehmen könne sich keine eigenen TV-Spots leisten, hieß es.
Mit der Werbung solle die Präsenz der Marke ausgebaut und der Verkauf in der Apotheke gestärkt werden. „Der Apotheker ist und bleibt unser wichtigster Vertriebspartner“, sagte ein Sprecher. Das Hauptaugenmerk im Marketing liege seit Jahrzehnten bei den Apotheken vor Ort.
Das Unternehmen wurde 1923 von Erich Schaper und Albert Brümmer gegründet. Der Jahresumsatz liegt bei rund 26 Millionen Euro. Die umsatzstärksten Produkte sind Remifemin und Remifemin plus mit einem Anteil von 40 Prozent. Esberitox macht etwa ein Viertel des Erlöses aus. Schaper & Brümmer beschäftigt etwa 200 Mitarbeiter, davon 27 im Außendienst.