Die Rohgewinnmarge einer typischen Apotheke ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Nach Zahlen der Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover fiel der Wert um 0,4 Prozentpunkte auf 25,5 Prozent. Vor fünf Jahren lag der der Rohgewinn noch bei durchschnittlich 26,9 Prozent des Netto-Umsatzes.
Der Rückgang lässt sich laut Treuhand zu 60 Prozent auf die Einkaufskonditionen zurückführen, die sich mit dem AMNOG und dem neuen Großhandelshonorar deutlich verschlechtert haben. Die übrigen 40 Prozent resultieren aus dem erhöhten Kassenabschlag. Der Zwangsrabatt wurde mit dem AMNOG von 1,75 auf 2,05 Euro erhöht. Pro Apotheke bedeuteten beide Einschnitte zusammen im vergangenen Jahr einen Rohertragsverlust von rund 4000 Euro.
Die typische Apotheke – in diese Klasse fallen 15 Prozent aller Apotheken – hat einen Jahresumsatz von 1,3 Millionen Euro, das ist 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Durchschnittsumsatz liegt allerdings höher: In Westdeutschland bei 1,8 Millionen Euro, in den neuen Bundesländern bei 2 Millionen Euro.
Dabei stagnierte der GKV-Umsatz mit 938.000 Euro (Vorjahr: 935.000) in der typischen Apotheke; auch das PKV- und OTC-Geschäft stagnierte bei 365.000 Euro (Vorjahr: 364.000 Euro). Auch für 2012 erwartet die Treuhand keinen markanten Anstieg.
Der Anteil der Personalkosten stieg laut Treuhand 2011 „trotz moderater Tarifpolitik“ auf 11,4 Prozent. Seit 2006 ist hier ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Insgesamt investierte eine typische Apotheke im vergangenen Jahr rund 148.000 Euro in Personal. Die übrigen Kosten blieben bei 8,8 Prozent stabil, hier zeigt sich über die vergangenen Jahre ein leichter Rückgang.
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