Pen statt Spritze abgegeben

Riesen-Retax: Apotheker bleibt auf 8000 Euro sitzen

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Berlin -

Ein Inhaber aus Nordrhein-Westfalen muss eine Nullretax über einen Hochpreiser verkraften: „Weil ich anstatt einer Fertigspritze einen Pen abgegeben habe, hat die AOK mich auf Null retaxiert. Somit muss ich die Kosten von über 8000 Euro vorerst allein stemmen“, so der Apotheker.

Eine Patientin, die jahrelang regelmäßig Humira in Form von Fertigpens erhielt, sollte im vergangene Jahr plötzlich umgestellt werden: „Da das Patent der Humira-Pens abgelaufen war, musste die Patientin eigentlich mit dem Generikum Amgevita vorliebnehmen“, erklärt der Inhaber. Da sie aber an die Pens gewöhnt war und explizit die Bitte äußerte, auch weiterhin damit versorgt zu werden, ließ sich der Apotheker darauf ein: „Ich habe recherchiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinerlei Preisunterschiede gab, die beiden Präparate kosteten exakt dasselbe.“

Er belieferte die Patientin insgesamt dreimal mit den Pens anstatt den Spritzen: „Ich habe dadurch die Compliance erhöht, denn einmal eingestellte Patienten kommen zunächst mit Spritzen schlechter zurecht“, so der Inhaber. Es kam zu keinem Schaden für den Leistungsträger: „Außerdem sind auch noch beide Arzneimittel Rabattpartner der AOK. Da ist es besonders kurios, dass ich auf Null retaxiert werde“, ärgert er sich. „Es ist jetzt außerdem schon anderthalb Jahre her. Das heißt: Ein neues Rezept kann nicht mehr angefordert werden.“

Einen schriftlichen Einspruch habe er bereits eingereicht: „Parallel dazu habe ich auch direkt bei Kasse angerufen. Man suggerierte mir am Telefon aber bereits, dass es wohl auf Ablehnung hinauslaufe. Das heißt ich bleibe auf mehr als 8000 Euro sitzen“, so der Inhaber, der sich nun nur noch wenig Hoffnung auf Erstattung macht.

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