Rezeptur rettet Weihnachtsnotdienst Cynthia Wegner, 27.12.2022 09:51 Uhr
Viele Apotheker:innen blicken dem Notdienst aktuell eher pessimistisch und mit großer Sorge entgegen: Engpässe sorgen für Probleme – vor allem die Lieferschwierigkeiten bei Ibuprofen und Paracetamol machen die Versorgung der kleinsten Patient:innen schwer. Apotheker Günter Brands hingegen blickt auf einen positiven Weihnachtsnotdienst zurück. Seine Apotheke hatte bereits vorgesorgt und sowohl Säfte wie auch Zäpfchen für die Feiertage vorproduziert. Dank der Hilfe aus der Rezeptur konnte der Apotheker alle Kund:innen im Notdienst versorgen.
Notdienste an den Feiertagen können herausfordernd sein. Eine gute Vorbereitung ist deshalb das A und O. Brands hatte bereits im Vorfeld an seinen Weihnachtsnotdienst das Rezepturteam mobilisiert und ausreichend Fiebersäfte mit Paracetamol und Ibuprofen sowie Paracetamol-Zäpfchen herstellen lassen. Das rettete ihm nun den Notdienst. „Dank der Rezeptur konnte ich alle Patienten versorgen“, freut er sich. „Der Notdienst hat wirklich Spaß gemacht!“
Rund 100 Menschen suchten die Marien Apotheke in Reken während des Notdienstes auf. „Ich hatte mit mehr gerechnet“, gibt Brands zu. Er vermutet, dass sich viele aufgrund der Meldungen doch bereits im Vorfeld eingedeckt hatten. Dennoch seien auch Kund:innen von weiter her angereist – eine Mutter sei sogar aus dem rund 40 km entfernten Gelsenkirchen zu ihm in die Apotheke gekommen.
Alle Säfte im Notdienst abgegeben
„Wir haben ordentlich vorgearbeitet und konnten daher alle versorgen“, so der Apotheker. Die Arbeit habe sich schließlich ausgezahlt. Es sei jedoch eine Punktlandung geworden – lediglich eine Portion Zäpfchen sei noch übrig. In den kommenden Tagen werde daher wieder ein kleiner Vorrat produziert.
Einmal sei es dennoch etwas spannend geworden. „Eine Ärztin rief an und benötigte Infusionszubehör für einen sterbenden Patienten“, berichtet Brands. Doch auch dieser Wunsch konnte vom Apotheker erfüllt werden. „Sie ist mir fast um den Hals gefallen“, so Brands. Insgesamt seien alle Kund:innen sehr dankbar gewesen und er habe auch die ein oder andere Schokolade oder Trinkgeld als Wertschätzung bekommen. „Das ist dann schon schön“, freut sich der Apotheker.
Vor-Ort-Apotheke als Lösungsfinder
„Das Ziel im Notdienst ist doch, alle Patienten versorgen zu können und immer eine möglichst gute Lösung zu finden.“ Brands sieht die aktuellen Zeiten der Lieferengpässe daher nicht so schwarz wie manche seiner Kolleg:innen. „Ich bin nicht verzweifelt – passende Lösungen zu finden macht den Job doch richtig klasse“, findet er.