Alternativen sind gefragt

Rezeptur: Lieferengpass bei Steinkohlenteer

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Berlin -

Steinkohlenteer wird in Form von Steinkohlenteer, -lösung und -spiritus in der Rezeptur eingesetzt, um entzündliche und juckende Hauterkrankungen zu behandeln. Aktuell gibt es zu jedem der drei Wirkstoffe einen Lieferengpass. Apotheken sollen mit den Verschreibenden Rücksprache halten, um Alternativen zu finden.

Steinkohlenteer (Pix lithanthracis) fällt als Nebenprodukt in der Koksgewinnung an. Die Substanz entsteht dabei aus Gasen, die bei der Trockendestillation, Entgasung, Verkokung und Schwelung von Steinkohle anfallen. In der Apotheke wird dieser Rückstand als Rezeptursubstanz eingesetzt. Teerpräparate kommen zur Behandlung von chronisch entzündlichen Hauterkrankungen wie beispielsweise der Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen zum Einsatz.

Steinkohlenteerlösung und Steinkohlenteerspiritus sind alkoholische Extrakte von Steinkohlenteer. Im DAC befinden sich die drei Stoffe als Monographie. Wichtige Eigenschaften der Wirkstoffe sind:

  • keratolytisch
  • juckreizmindernd
  • antiphlogistisch
  • antimikrobielle
  • antimykotisch
  • photosensibilisierend

Aktuell ist keiner der drei Wirkstoffe aufgrund eines Lieferengpasses als Rezeptursubstanz erhältlich. Apotheken sind deshalb dazu angehalten, eine geeignete Alternative gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin zu finden.

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