Bis zur endgültigen Abschaffung von Papierrezepten werden Fälschungen noch einmal massiv zunehmen, schätzen Apothekerinnen und Apotheker. Dabei sei nicht nur von den üblichen Verdächtigen auszugehen.
Apothekerinnen und Apotheker beobachten derzeit eine drastische Zunahme an Fälschungen. Hintergrund dürfte der Wechsel auf das E-Rezept sein, der Fälschungen perspektivisch deutlich schwieriger bis unmöglich macht. Das Geschäft scheint nach wie vor lukrativ zu sein, wie aktuelle Fälle von beispielsweise Pegasys und Mounjaro zeigen. Auch Kassen – zuletzt AOK und Barmer – weisen auf Fälschungen hin.
In der Regel sind professionell organisierte Banden involviert, die sich die Arbeit aufteilen. Rezeptblöcke werden im Darknet verkauft; eingelöst werden sie von Kriminellen, die bei Gefahr dank eines wartenden Fluchtautos schnell das Weite suchen können. Verkauft werden die erbeuteten Präparate wiederum von anderen „Spezialisten“.
Neben Schmerzmitteln und Trendpräparaten scheinen auch Mittel gegen Prostatabeschwerden wie beispielsweise Alfuzosin weit oben auf der Diebesgutliste zu stehen. Der Grund: Sie helfen gegen die Nebenwirkungen von Substanzen mit anticholinerger Wirkung wie Kokain. Nicht nur, dass beim Drogenmissbrauch die Niere oft Schaden durch giftige Abbauprodukte und verengte Blutgefäße nimmt: Beim Substanzmissbrauch kann es mitunter zur vollständigen Blockade des Harnflusses kommen.
Neben einer auffälligen Verhaltensweise der Kundschaft sollten Apothekenteams vor allem bei Papierrezepten über die folgenden Arzneimittel beziehungsweise Wirkstoffklassen besonders aufmerksam sein:
Bei Verordnungen, die die folgenden Fehler enthalten, sollten Apothekenteams hellhörig werden und gegebenenfalls Arztrücksprache halten:
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