Abrechnungsstudie

Retaxationen kosten 16.000 Euro

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Berlin -

Retaxationen der Krankenkassen kosten Apotheken durchschnittlich rund 16.000 Euro pro Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) an der Fachhochschule Münster nach einer Befragung von Apotheken. Die finanzielle Belastung entsteht demnach vor allem durch zusätzlichen Personalaufwand.

Das Fazit von Studienleiter Professor Dr. Ralf Ziegenbein: Die eigentlichen Retaxationen machen nur etwa ein Viertel des finanziellen Risikos aus. Ausgehend von einem GKV-Umsatz von 1,1 Millionen Euro summieren sich die Absetzungen demnach auf 3300 Euro jährlich. Nach den Angaben der befragten Apotheken werden 0,5 Prozent der Rezepte retaxiert, die durchschnittliche Absetzung beträgt 60 Prozent oder 27,40 Euro.

Deutlich schwerer fallen allerdings die Personalkosten ins Gewicht: Die interne Abwicklung von Retaxationen und vor allem der Aufwand zur Vermeidung derselben im Vorfeld führt der Studie zufolge zu einem zusätzlichen Aufwand von rund 10.000 Euro pro Jahr. Dabei veranschlagten Ziegenbein und sein Team eine Minute zur Kontrolle der Rezepte bei der Abgabe und durchschnittlich 24 Minuten zur Bearbeitung einer Retaxation.

Weil die Absetzungen die Zahlungen der Kassen hinauszögern, tragen die Apotheken außerdem ein Finanzierungsrisiko. Den Zinsverlust auf den Rezeptumsatz beziffern die Autoren der Studie auf 2700 Euro pro Jahr.

Unter dem Strich stehen Ausfälle von 16.000 Euro, mehr als 50 Euro pro Tag. Ziegenbein hat das Risiko auch auf den einzelnen Vorgang herunter gebrochen: Der „Retax-Abschlag“ beträgt damit 67 Cent pro Rezept.

Bei der Studie hatten 187 Apotheken einen ausführlichen Fragebogen zur Rezeptabrechnung ausgefüllt. Außerdem wurde der Prozess der Rezeptabwicklung in 14 Apotheken vor Ort analysiert. An der Studie hatten sich der Bundesverband Deutscher Apotheken (BVDA) und das Rechenzentrum AvP beteiligt.

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