Die Gematik veröffentlicht jeden Tag die Zahl der eingelösten E-Rezepte. Stand heute wurden insgesamt 63.464 Verordnungen digital eingelöst. Im Vergleich zu den Muster-16-Rezepten, die im selben Zeitraum ausgestellt wurden, ist diese Zahl zwar immer noch gering. Aber der Trend zu mehr digitalen Verordnungen hält weiter an.

Anfang des Monats waren es noch 45.767. Im Schnitt wurden 2311 E-Rezepte täglich in den vergangenen sieben Tagen eingelöst. Der neue Antrieb könnte auch mit dem Projekt des Vereins „E-Rezept-Enthusiasten“ und seinem Förderprogramm zusammenhängen: Praxen, die in zwei Wochen jeweils mindestens 100 E-Rezepte ausgestellt haben, können eine Förderung von 3000 Euro beantragen. Apotheken können sich ebenfalls bewerben: Sie erhalten 1500 Euro, wenn sie in zwei Wochen jeweils mehr als 100 E-Rezepte bedienen.

Insgesamt können 130 Arztpraxen und 80 Apotheken gefördert werden, wobei auch noch ein regionaler Schlüssel beachtet wird. Die Gesamtsumme von 510.000 Euro kommt über Spendengelder und Beitragseinnahmen der E-Rezept-Enthusiasten zusammen.

Apotheke auf Arztsuche

Allerdings verzweifeln so manche Apotheker, die technisch bereit sind, noch immer an der Breitschaft der Praxen. „Wir sind offiziell E-Rezept-ready, aber uns fehlt ein E-Rezept, um die Schulung der Mitarbeiter durchzuführen“, sagt ein Inhaber aus Essen. „Wir können keinen Arzt finden, der uns ein Musterrezept ausstellt.“ Auch über das Softwarehaus oder Rechenzentrum sei keines erhältlich. „Die Gematik kann ebenfalls kein E-Rezept für Übungszwecke zur Verfügung stellen. Wie soll ich jetzt mein Team schulen?“