Gerade einmal 27 und schon seit einem Jahr Apothekeninhaberin: Peggy Adler sprang nach der Approbation ins kalte Wasser – und übernahm direkt eine Apotheke. Seit April 2015 ist sie Inhaberin der Mohren-Apotheke in Radeberg, einer Kleinstadt in der Nähe von Dresden.
Einen familiären Bezug zur Apotheke hat Adler nicht: „Keiner aus meiner Familie ist Apotheker oder PTA“, sagt sie. Dennoch wusste sie schon früh, wohin ihr Weg gehen sollte: Nach einem Schulpraktikum in der Apotheke ihres Heimatdorfes Weixdorf stand für sie fest, dass sie in einer Apotheke arbeiten will.
Damals stellte sich allerdings die Frage: PTA-Ausbildung oder Pharmaziestudium? Sie entschied sich für das Pharmaziestudium – im Anschluss daran wurde Adler mit gerade mal 26 Jahren zu einer der jüngsten Apothekeninhaber Deutschlands. „Das war schon immer ein großer Traum“, sagt sie.
Sie hörte nach der Approbation, dass in Radeberg die Inhaberin der Mohren-Apotheke altersbedingt einen Nachfolger suchte. „Ich nutzte diese einmalige Chance und vereinbarte ein Treffen. Wir verstanden uns sofort und ich habe mich auf Anhieb in die Apotheke verliebt“, so Adler.
Obwohl noch andere Bewerber Interesse zeigten, entschied sich die ehemalige Inhaberin für die frisch approbierte Kollegin. Nach der Zusage arbeitete Adler zunächst drei Monate als angestellte Approbierte in der Mohren-Apotheke, um den Betrieb kennenzulernen. Dann stand sie auf eigenen Beinen.
Besonders in der ersten Zeit war es wegen ihres Alters eine Herausforderung, von den Kunden als Chefin anerkannt zu werden. „Aber mittlerweile ist das kein Thema mehr“, berichtet Adler. „Die Kunden sind mir treu geblieben und dafür bin ich sehr dankbar“. In der Apotheke hat sie einige Kleinigkeiten verändert, aber viele Dinge beibehalten. Ein neues EDV-System sei allerdings unbedingt notwendig gewesen. „Das war mir wichtig, um für die Kunden mehr an Service bieten zu können“, sagt sie.
Auch wenn eine eigene Apotheke vor allem zu Beginn der Selbstständigkeit sehr zeitaufwendig ist: „Ich würde es immer wieder so machen“, sagt Adler. „Es macht mir Spaß und der Apothekerberuf erfüllt mich“, erklärt sie. Ob ihr Weg auch für andere Jungapprobierte der Richtige ist, kann sie allerdings nicht sagen: „Das muss jeder für sich selbst entscheiden“.
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