Bis nachts um halb eins in der Rezeptur

PTA krank: Apotheker vor dem Nervenzusammenbruch

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Berlin -

Apotheker Djamal El Khatib rotiert: In seiner Offizin in Mühlacker in Baden-Württemberg herrscht Hochbetrieb, zwei von drei PTA sind ausgefallen. Eine hat sich ein Bein gebrochen, die andere liegt krank im Bett. Jetzt rührt der Chef der Apotheke am Bahnhof persönlich, steht bis nachts um halb eins in der Rezeptur.

„Mir fehlen insgesamt 50 Wochenstunden PTA. Die Rezeptur liegt völlig brach“, sagt er. Aber natürlich möchte er seine Kunden perfekt versorgen. Deshalb wird der Kittel erst ausgezogen, wenn alles, wirklich alles fertig ist. Berufsehre.

Nach Dienstschluss geht es für El Khatib ab in die Rezeptur. Seine Bilanz der Woche: Frühestens um 22 Uhr war er mit allem fertig, sein Rekord war nachts um halb ein Uhr. Tapfer sagt er: „Der Chef macht erst dann Feierabend, wenn alles in der Rezeptur fertig ist.“ Erschwerend kommt hinzu, dass viele Menschen im Umkreis der Apotheke krank sind. „Wir haben eine Grippewelle und parallel dazu schon Allergiezeit, die bedingt durch den milden Winter früher gestartet ist. Die Ärzte hier nehmen wegen Überlastung keine Patienten mehr an und schicken sie in die Apotheke.“

Die Offizin ist voll – eigentlich eine gute Nachricht. El Khatib freut sich besonders über ein Lob, das er gerade bekommen hat. „Ein Patient sagte, er komme sowieso am liebsten gleich zu uns, weil wir mehr wissen als die Ärzte.“ Das freut das gestresste Apotheker-Herz. Und abends? Steht der Chef wieder in der Rezeptur...

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