Pro Plexiglasscheibe: Team ist dankbar für „Spritzschutz“ Carolin Ciulli, 19.09.2022 09:56 Uhr
Zu Beginn der Pandemie hat der Handel schnell Schutzmaßnahmen umgesetzt – vielerorts wurden Plexiglasscheiben aufgestellt. Auch in Apotheken gehören die durchsichtigen Trennwände am HV-Tisch fast schon zum Alltag. In einer Berliner MediosApotheke soll die provisorische Plexiglasscheibe jetzt fest installiert werden.
Die MediosApotheke am Oranienburger Tor in Berlin ist eine hochfrequentierte Apotheke. Das liegt nicht nur am zentralen Standpunkt in Bezirk Mitte, sondern auch an den Öffnungszeiten. Das Team ist 365 Tage im Jahr von 8 bis 24 Uhr vor Ort – entsprechend bekannt ist der Betrieb bei den Großstädtern.
Seit dem Frühjahr 2020 steht auf dem HV-Tisch ein „Spritzschutz“. „Die Kunden haben sich mittlerweile total daran gewöhnt, für sie ist es nicht mehr komisch“, sagt Anja Paape, die für das Apothekenmanagement der vier Betriebe von Inhaberin Anike Oleski zuständig ist. Auf Holzböcken seien die Scheiben damals installiert worden. „Es war ein Schnellschuss.“ Doch die Abtrennung war nicht durchgehend, was in der Praxis zu kuriosen Situationen führte.
Apotheke setzt auf durchgehende Scheibe
So habe man mitunter „an der Scheibe vorbei“ beraten – gerade wenn man Kund:innen schlecht verstanden habe. „So richtig optimal war das nicht“, sagt Paape. Deshalb entschied sich der Betrieb, zunächst in der Apotheke am Oranienburger Tor auf eine den gesamten HV-Tisch entlang durchgezogene, hochwertigere Glasscheibe zu setzen. Derzeit würden Angebote eingeholt.
Die Scheibe soll für eine leichtere Kommunikation an den Sprechplätzen auf Augen- und Mundhöhe einige kleine Löcher haben sowie mit Abstand davor und dahinter abgesetzte kleinere Scheiben. „Dadurch soll die Akustik verbessert werden, die durch die Scheibe auf jeden Fall leidet“, so Paape. Größtenteils sei der Hauptgrund für die schlechtere Verständlichkeit jedoch die Maske.
„Spritzschutz“ gegen verschiedene Krankheiten
Das Offizinteam trage weiterhin die Mund-Nasen-Bedeckung, während zuletzt nicht mehr alle Kund:innen einen Mundschutz auf hätten. „Es geht bei den Scheiben nicht nur um Corona, sondern auch um andere Krankheiten. Der Krankenstand ist ein großes Thema und wir haben die Hoffnung, dass die Angestellten dadurch nicht so schnell krank werden.“ Durch den „Spritzschutz“ sehe man am Abend, was tatsächlich den Tag über verteilt dort hängen bleibe.
Paape betont, dass der Wunsch nach einer langfristigen Scheiben-Lösung aus dem Team gekommen sei. „Die Kollegen und Kolleginnen sind dankbar für die Scheibe.“ Sie gingen verantwortungsbewusst mit der Infektionsgefahr um und würden zudem weiter Masken tragen. Wenn sich der durchgezogene, festinstallierte Spuckschutz in der Apotheke bewährt habe, werde überlegt, auch die anderen drei Apotheken umzurüsten.
Laut einer aposcope-Umfrage aus April haben aktuell 94 Prozent der Apotheken Plexiglasscheiben am HV-Tisch installiert. Eine Mehrheit von 83 Prozent will dies auch beibehalten. Damit lag die Trennwand gleichauf mit Desinfektionsmittelspendern (93 Prozent beziehungsweise 82 Prozent) und dem Tragen von Masken im Team (92 Prozent beziehungsweise 63 Prozent).