„Auf den letzten Metern Geld eintreiben“

Präqualifizierung: Zwischenaudit im Advent

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Berlin -

Eigentlich ist der Wegfall der Präqualifizierung für apothekenübliche Hilfsmittel längst besiegelt, unklar ist jedoch, wann es so weit ist und welche Hilfsmittel befreit werden sollen. Noch laufen die Gespräche zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband – die Präqualifizierungsstellen scheint das wenig zu interessieren: Es hagelt Bescheide für Zwischenaudits. Die Termine könnten dabei unpassender nicht festgelegt sein.

Das Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG) ist Ende Juli in Kraft getreten. Darin verankert ist der Wegfall der Präqualifizierung für apothekenübliche Hilfsmittel. Der Haken: GKV-Spitzenverband und DAV sollen vereinbaren, für welche Hilfsmittel die Präqualifizierung konkret entfällt. Einigen sich die Vertragspartner nicht, entscheidet die Schiedsstelle. Neun Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes sind dafür vorgesehen, somit könnte das Thema erst Ende April 2024 vom Tisch sein.

Diesen Prozess betrachten viele Inhaber:innen mit geteilter Meinung: „Einerseits ist es natürlich ein Fortschritt, wenn die nervenaufreibende Präqualifizierung und die Zwischenaudits wegfallen“, so ein Apothekeninhaber aus Bayern. „Ich befürchte aber, dass die beiden Verhandlungspartner sich nicht einigen können, somit zögert sich ein Ende hinaus“, vermutet der Apotheker.

„Ich bin raus“

Aktuell hagelt es somit wieder Schreiben mit Aufforderungen zu Überwachungsaudits. Auch Thomas Mark, Inhaber der St. Anna Apotheke in Bruggen, bekommt „auf den letzten Drücker“ eine Aufforderung zum Zwischenaudit. „Ich habe erst vor einem Jahr die Präqualifizierung erfolgreich überstanden, nun soll ich zum 17. Dezember das Zwischenaudit einreichen. Was soll denn in den zwölf Monaten bisher passiert sein?“, so Mark. „Da ich meine Apotheke Ende November abgebe, muss ich mich zum Glück nicht mehr damit rumschlagen.“ Seine Nachfolgerin benötige im Zuge der Übernahme ohnehin eine neue Präqualifizierung.

„Die nehmen uns auf den Arm“

Etliche Inhaber:innen haben ebenfalls Schreiben erhalten, in denen sie zum Zwischenaudit aufgefordert werden. Besonders ärgerlich: „Der Termin ist auf den 16. Dezember datiert, als ob wir in dieser Zeit nicht schon genug Stress haben“, ärgert sich ein Inhaber aus Nordrhein-Westfalen.

Oftmals haben Inhaber:innen erst vor kurzem ein Zertifikat für die Präqualifizierung erhalten: „Erst im April diesen Jahres haben wir nach erheblichem Mehraufwand die Präqualifizierung endlich bestanden. Vor ein paar Tagen kam erneut eine Mail mit der Info zur Überwachung. Natürlich mitten im Weihnachtsgeschäft“, ärgert sich ein Inhaber aus dem Saarland. Er fragt sich, wie viele andere auch: „Was soll sich denn in der kurzen Zeit großartig verändert haben? Ich fühle mich stark auf den Arm genommen.“

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