Potsdam: 18 Euro pro Test für Apotheke Carolin Ciulli, 26.02.2021 10:48 Uhr
In Potsdam laufen die Vorbereitungen für die kostenlosen Antigen-Schnelltests in Apotheken auf Hochtouren. Insgesamt neun Apotheken und vier Testzentren bieten ab Montag kostenlose Tests für die Bewohner:innen der Stadt an. Die teilnehmenden Betriebe wurden vertraglich verpflichtet. Sie gehen zunächst in Vorleistung und erhalten 18 Euro pro Test.
Apotheker Dr. Ralf Alhorn und sein Team führen bereits seit Wochen Corona-Schnelltests durch. Die Abläufe sind eingespielt. Der Inhaber von drei Apotheken hat beispielsweise einen VW-Bus organisiert, in dem sich Selbstzahler testen lassen können. Interessierte können sich vorab telefonisch anmelden. Auch Unternehmen und andere Einrichtungen können die mobile Teststation buchen.
Für die kostenlosen Schnelltests arbeitet Alhorn mit verschiedenen Institutionen zusammen, unter anderem mit der Johanniter Unfallhilfe. „Mit ihnen betreiben wir noch vier Teststrecken“, sagt er. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollen in Potsdam 50.000 Einwohner getestet werden. Alle Potsdamer sollen die Möglichkeit haben, sich zweimal pro Woche kostenfrei testen lassen zu können. Der Apotheker ist zuversichtlich, die Vorbereitungen laufen gut.
Pro durchgeführten Test erhalten die Apotheken eine Zuwendung von 18 Euro brutto, die als Zuschuss gewährt wird. Die Tester:innen müssen als Nachweis Listen führen. Um den Zuschuss zu erhalten, müssen diese Folgendes enthalten: die Anzahl der Tests, Testdatum, Bestätigung des Wohnortnachweises durch Angabe der Postleitzahl, das Geschlecht und das Alter des Anspruchsberechtigten sowie die Unterschrift.
Weitere Voraussetzungen: Die Einrichtungen, in denen die Testungen durchgeführt werden, müssen barrierefrei zugänglich sein. Außerdem müssen die medizinischen und hygienischen Bedingungen eingehalten werden. Positive Testergebnisse sollen nach den Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes dem Gesundheitsamt der Landeshauptstadt gemeldet werden. Die Anträge können bis zum 28. März eingereicht werden.
Das Projekt wird nicht nur von der Stadt unterstützt. Auch die Frauenhofer-Gesellschaft und das Klinikum Ernst von Bergmann sind involviert. „Auch dort werden wir voraussichtlich testen. Es ist sehr spannend“, sagt der Apotheker. Unterstützt wird er unter anderem auch durch die Noweda. Die Genossenschaft stellt Schutzkleidung, hilft bei der Logistik und hat ihm einen Sonderpreis für die Tests angeboten.
Das Ziel der Tests ist es der Stadt zufolge, bei stufenweisen Lockerungen in den kommenden Tagen und Wochen, Infektionen schnell zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen. Zudem sollen die Tests einen Überblick über das Aufkommen positiver Fälle, insbesondere von Mutationen im gesamten Stadtgebiet, ermöglichen.