Apothekenpersonal

Polnische Pharmazeuten für deutsche Apotheken

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Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) glaubt nicht, dass der Personalmangel im Gesundheitswesen durch Zuwanderung osteuropäischer Fachkräfte spürbar abgefedert werden kann - zu groß seien sprachliche und kulturelle Barrieren. Die Firma „s.s.p. Wirtschaftsberatung für med. Heilberufe“ mit Sitz in Fürth will sich mit der Personalvermittlung über Grenzen hinweg trotzdem ein neues Standbein erschließen. Nach mehreren Ärzten sollen im Januar die ersten polnischen Apotheker in Deutschland einen Job finden.

2003 gegründet, hat sich s.s.p. auf die Unternehmensnachfolge für Ärzte und Apotheker spezialisiert: 600 Praxen und 50 Apotheken wurden nach Angaben einer Firmensprecherin bislang vermittelt. Vor einem Jahr lief das Projekt an, Ärzte aus dem Ausland in Deutschland zur Anstellung zu bringen. s.s.p. hat sich auf die Vermittlung polnischer Fachkräfte spezialisiert; die Resonanz sei auf beiden Seiten groß, sagt die Sprecherin.

Drei Mediziner aus dem Nachbarland haben dank s.s.p. bereits ihren Dienst in Deutschland angetreten. Vor allem auf dem Land seien die ausländischen Fachkräfte gefragt; neben Arztpraxen interessierten sich MVZ und große Krankenhäuser für die Unterlagen der Bewerber, so die Sprecherin.


Nun also Apotheker. Im Januar wird in einer Apotheke in Nordbayern ein polnischer Pharmazeut seine Arbeit aufnehmen, zunächst als Angestellter, nach der Einarbeitungszeit als Filialleiter. Die Vermittlungsgebühr sei für Apothekeninhaber, die händeringend Personal suchten, kein Problem. Zwei Bruttomonatsgehälter verlangt s.s.p. für den Service, fällig in zwei Tranchen nach Unterzeichnung des Arbeitsvertrags und Ablauf der Probezeit.

Dafür kümmert sich die Firma unter anderem darum, dass die Bewerber schnellstmöglich ihre Approbation erhalten. Vermittelt werden ausschließlich Mandanten mit guten Deutschkenntnissen und der Bereitschaft, ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland zu verlagern - also im Zweifelsfall mit der gesamten Familie umzuziehen. Klassische „Gastarbeiter“ sind die polnischen Apotheker nicht.

Vor allem in den neuen Bundesländern, aber auch in Süd- und Mitteldeutschland sei der Bedarf groß, so die Sprecherin. So groß, dass die Firma auch in fremden Gefilden wildert: Bislang arbeiteten Polens Pharmazeuten vor allem in britischen Apotheken. Jetzt wechselt dank s.s.p. ein polnischer Apotheker vom Königreich nach Deutschland.

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