Planegg

Großangriff des Jungapothekers

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Berlin -

Rund ein halbes Jahr, nachdem Florian Max seine Würmtal-Apotheke direkt vor die Nase der Konkurrenten gesetzt hat, stehen beim jungen Apotheker die Zeichen offenbar auf Expansion. Angeblich steht der 28-Jährige kurz vor der Übernahme der Rosen-Apotheke – eine der Apotheken, die sich in der Planegger Einkaufsstraße und damit nur 170 Meter von der Würmtal-Apotheke befindet.

Mehrere Quellen bestätigen, dass Max die Rosen-Apotheke gekauft habe und nun als Filiale weiterführen will. Der Kaufvertrag sei schon unterschrieben. Bereits zum 1. April soll der Inhaberwechsel stattfinden. Eine Mitarbeiterin soll die Filialleitung übernehmen. „Das ist ein Hammer“, sagt ein Apotheker aus Planegg. „Herr Max fährt eine Strategie, die ganz klar auf Verdrängung ausgelegt ist.“

Der erfahrene Pharmazeut fragt sich allerdings, wie das Konzept aus wirtschaftlicher Sicht funktionieren kann. Denn die künftige Filialapotheke liegt nur etwa 170 Meter von der Würmtal-Apotheke entfernt. Davon abgesehen befinden sich zwei weitere Konkurrenten in unmittelbarer Nähe. „Eigentlich ein betriebswirtschaftliches Harakiri“, so der Apotheker. „Es sei denn, man hat viel Geld, um maue Zeiten zu überstehen, bis alle oder zumindest die meisten Konkurrenten weg sind.“

Und die Chancen stehen, genügend Kapital und langen Atem vorausgesetzt, gar nicht so schlecht. Nachdem sich Max allem Anschein nach mit der Rosen-Apotheke einen Konkurrenten einverleibt hat, könnte sich ein weiterer Konkurrent bald in Rente verabschieden. Der Inhaber der Antonius-Apotheke, die schräg gegenüber der Würmtal-Apotheke liegt, ist 82 Jahre alt. Ob er angesichts des harten Wettbewerbs einen Nachfolger findet, ist zumindest fraglich.

Zur Erinnerung: Vier Apotheken teilen sich die „Flaniermeile“ der kleinen Gemeinde Planegg südwestlich von München. Zwei weitere sind fußläufig erreichbar. „Das Geschäft war schon immer nicht einfach“, sagt der Apotheker. Die Eröffnung der Würmtal-Apotheke habe aber das Fass zum Überlaufen gebracht. „Eigentlich wünsche ich jungen Kollegen alles Gute und viel Erfolg“, betont er. Es komme aber eben auch auf die Geschäftsmethoden an.

Max stritt zunächst vehement ab, die Rosen-Apotheke gekauft zu haben. Zwar habe er schon einmal ganz abstrakt darüber nachgedacht, „wie man sich eben überlegt, ob man vielleicht ein Auto kauft“. Konkrete Pläne oder gar Vertragsverhandlung gebe es aber nicht, versicherte er. Mit den kolportierten ziemlich konkreten Eckdaten konfrontiert, wollte sich der 28-Jährige dazu nicht mehr äußern.

Auf den mutmaßlichen Verkauf seiner Rosen-Apotheke angesprochen, wollte auch der bisherige Inhaber keine Stellung beziehen. Er sage dazu nichts, teilte er am Telefon mit und legte auf. Ein Dementi klingt anders.

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