Zeugnisse für QMS-Spezialisten Maria Hendrischke, 07.07.2015 13:12 Uhr
Mit den Veränderungen in den Apotheken hat sich auch das Berufsbild der Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten (PKA) gewandelt. Die Ausbildungs- und Prüfungsordnungen wurden daher 2012 entsprechend modernisiert. In diesem Jahr erhalten die ersten Azubis ihre Zeugnisse, die Kurse im Bereich QMS und Kommunikation besucht haben.
Die Hamburger Gewerbeschule G13 macht den Anfang: 26 fertig ausgebildete PKA gehören zu den ersten Absolventen des Jahrgangs, der nach der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung auf das Berufsleben vorbereitet wurde. In der neuen Ordnung stehen neben dem kaufmännisch-organisatorischen Bereich Kommunikation und Qualitätssicherung im Vordergrund.
Die Anpassung der Ausbildungsordnung im Juli 2012 war notwendig geworden, da die Veränderungen innerhalb der Apotheke auch für die PKA neue Aufgabenfelder mit sich brachten. So umfasst die Ausbildung der Hamburger Absolventen zusätzlich Inhalte zu Kommunikation und zum Umgang mit dem Qualitätsmanagementsystem (QMS).
25 junge Frauen und ein Mann schlossen am vergangenen Donnerstag ihre PKA-Ausbildung ab. Ihr Unterricht hatte sich erstmals nach der neuen Ausbildungsverordnung gerichtet. Auch für die schriftlichen Prüfungen und das simulierte Beratungsgespräch hatten Kammer und Schule im Vorfeld gemeinsam neue Inhalte und Abläufe entwickeln müssen. Einige vorgezogene Prüfungen nach der neuen Ordnung waren bereits im zurückliegenden Winter erfolgreich absolviert worden.
Der Abteilungsleiter Pharmazie an der G13, Werner Voßgerau, unterstrich, dass die diesjährigen Absolventen „etwas ganz Besonderes“ seien: Denn ein QMS zu führen, sei ohne gute PKA nicht möglich. Die Erwartungen an die Arbeitsleistung der PKA sei entsprechend gestiegen. Voßgerau wünschte den Absolventen, dass sie sich ihre Freude an der Pharmazie erhalten mögen.
Zur Entlassungsfeier gratulierte auch Petra Kolle, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Hamburg, den Absolventen im Namen des Kammervorstandes. PKA seien ein wichtiger Teil des Apothekenteams, betonte sie. Kammer und PKA-Schule begrüßten es, dass die Zahlen der PKA-Ausbildungsplätze und Absolventen in Hamburg nicht rückläufig seien. In anderen Kammerbereichen sei das der Fall, heißt es von der Adexa: 2009 gab es 6155 Ausbildungsplätze für PKA, 2014 waren es nur noch 3724 – also knapp 40 Prozent weniger.
Die PKA-Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Interessierte bewerben sich direkt in einer öffentlichen Apotheke oder einer Krankenhausapotheke, in der sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren wollen. Aufgaben der PKA umfassen die Warenbewirtschaftung, Lagerverwaltung, Schaufensterdekoration und Warenpräsentation sowie die Unterstützung des Apothekers bei der Herstellung, Prüfung und beim Abfüllen von Arzneimitteln. PKA können in Verkauf und Beratung von freiverkäuflichen Arzneimitteln, Kosmetika und Diätetika tätig sein.