Absolventenbefragung

Pharmaziestudenten wollen Gutverdiener und Experte sein

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Berlin -

Was denkt der akademische Nachwuchs über Gehalt, No-Go‘s im Job und favorisierte Arbeitgeber? Das Marktforschungsinstitut Trendence befragt dazu seit 20 Jahren Absolventen verschiedenster Fachrichtungen. Ein Ergebnis: Unter den naturwissenschaftlichen Studenten ist den Pharmazeuten das künftige Gehalt am wichtigsten.

Trendence befragte von September bis Februar online rund 55.000 Studierende aus 200 Hochschulen zu ihren Wünschen an den ersten Job. Darunter waren rund 5400 Naturwissenschaftler und 422 Pharmaziestudenten. Im Absolventenbarometer ging es unter anderem um das Gehalt und andere Wünsche an den Arbeitgeber. Befragt wurden auch Studenten der Wirtschaftswissenschaften, Informatik sowie angehende Ingenieure.

Die Pharmaziestudenten stechen unter den Naturwissenschaftlern hervor, weil sie im Vergleich mit Fachkollegen wie Biologen, Chemikern, Geographen, Physikern, Biotechnikern oder Lebensmittelchemikern von einem höheren Einstiegsgehalt ausgehen. Der Befragung zufolge wollen sie 47.900 Euro brutto pro Jahr. Das sind 1600 Euro mehr als andere Naturwissenschaftler.

Hinderungsgrund Nummer 1 für ein sonst attraktives Arbeitsangebot ist für alle Befragten Mobbing im Job. Wenn das Gehalt aber zu niedrig ist, lehnt die Hälfte der befragten Pharmaziestudenten ein ansonsten attraktives Arbeitsangebot ebenfalls ab. Andere Naturwissenschaftler sehen das nicht so eng: Hier würden nur knapp 41 Prozent ein Jobangebot wegen eines zu niedrigen Gehalts ablehnen. Weniger Kompromisse machen angehende Apotheker im Gegensatz zu anderen Studenten, wenn es darum geht, ständig erreichbar sein zu müssen.

Auch bei der Arbeitgeberwahl stechen die angehenden Apotheker beim Lohn hervor. Ein faires Gehalt ist für sie mit Abstand der wichtigste Faktor: Für 73 Prozent ist es sehr wichtig. „Auch bei allen anderen Studierenden liegt faires Gehalt auf Platz Nummer 1 der Entscheidungskriterien, aber nicht in dieser Deutlichkeit“, sagt eine Trendence-Sprecherin. Außerdem sehr wichtig für Pharmaziestudenten sind Wertschätzung, ein sicherer Job, attraktive Arbeitsaufgaben und Kollegialität.

Pharmazeuten definieren ihren beruflichen Erfolg der Erhebung zufolge sehr viel häufiger über ein hohes Einkommen als andere Naturwissenschaftler. Gleichzeitig ist etwas Sinnvolles zu erschaffen für sie sehr viel seltener ein Indikator für Erfolg. Für alle ist der Spaß an der Arbeit Erfolgsfaktor Nummer 1. Ein weiteres wichtiges berufliches Ziel der Pharmaziestudenten ist, Experte im Fachgebiet zu sein. „Damit unterscheiden sie sich von anderen Naturwissenschaftlern, für die Abwechslung und Weiterentwicklung das berufliche Ziel sind“, so die Sprecherin.

Pharmaziestudenten wollen zudem 42 Stunden pro Woche arbeiten – 0,3 Stunden weniger als die Naturwissenschaftler insgesamt. Bei der Frage, welche potenziellen Arbeitgeber besonders attraktiv sind, sind sich die alle Naturwissenschaftsstudenten einig. Platz 1 belegt Bayer, wobei der Leverkusener Pharmakonzern bei den angehenden Apothekern mit 46 Prozent deutlich besser bewertet wird als bei den Kommilitonen (21 Prozent).

Auf Rang 2 bei den Pharmaziestudenten hat es Ratiopharm geschafft vor Roche, Novartis, Boehringer Ingelheim, Hexal, Pfizer, Merck und Beiersdorf. Auf Platz 10 liegt die Max-Planck-Gesellschaft. „Die Naturwissenschaftler insgesamt wählen zwar auch die Pharmaindustrie zu ihrer beliebtesten Branche für den ersten Job, aber die Top 10 sind stärker durchmischt mit Unternehmen aus Forschung, Pharma, Chemie und anderen“, so die Sprecherin.

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