Apothekensterben

Pharmaziestudenten im Mittagsmagazin

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Berlin -

Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln und das Apothekensterben waren heute Thema im ZDF-Mittagsmagazin. In dem kurzen Beitrag kamen neben Kunden auch Apotheker und Pharmaziestudenten sowie ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zu Wort.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker – eine Vorgabe, der Kunden vertrauensvoll nachkommen. Die persönliche Betreuung in den öffentlichen Apotheken mache viel aus, so der Beitrag. Apotheker hätten ein gutes Image. Kaum eine Berufsgruppe sei so beliebt. In der Tat äußern sich die Befragten nur positiv über die Apotheken vor Ort. Sie fühlen sich gut beraten und aufgehoben.

Der Gang durch die Mainzer Innenstadt geht an vielen Apotheken vorbei, die Versorgung scheine also gut zu sein. Auffällig seien aber auch geschlossene Läden in einer guten Lage. Der Reporter stellt sich die Frage: „Zufall oder Symptom eines tiefergreifenden Wandels?“ Antwort soll Apotheker Aristide Reidel geben. Apotheker stecken laut dem Inhaber von zwei Apotheken seit 15 Jahren in einer Honorarordnung fest. Von Inflationsausgleich und Anpassung der gestiegenen Löhne keine Spur. „Die wirtschaftlichen Grundlagen wurden immer mehr ausgedünnt.“ Und dies bei Gewinnen auf Seiten der Kassen jenseits aller Vorstellungen für den Normalverbraucher. Reidel macht sich ernsthaft Sorgen. Betriebe finden keine Nachfolger.

Den Apotheken stehe ein langsamer Tod in der Stadt wie auf dem Land bevor. Wobei die flächendeckende Versorgung in ländlichen Gebieten besonders gefährdet sei. Dies unterstreiche die aktuelle Zahl der Apotheken, die mit etwa 20.000 auf dem niedrigsten Stand seit Ende der 1980er-Jahre ist. Zitiert wird aus dem Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi): Beinahe jede zweite Apotheke in Deutschland ist demnach gefährdet.

In einem schwierigen Markt mit Konkurrenz aus dem Internet scheint das Überleben schwer. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt stellt über alles hinweg die Frage: „Haben die jungen Kollegen und Kolleginnen genügend Zukunftsvertrauen, um sich auf eine Selbstständigkeit mit einer Apotheke einzulassen?“

Der Mangel daran scheint auf dem Campus der Uni Mainz deutlich zu werden. Auf den Nachwuchs kann nicht gesetzt werden. Der Reporter trifft eine junge Pharmaziestudentin, die ihre Zukunft außerhalb der Apotheke sieht. „Das Studium ist auf Forschung ausgelegt“, sagt sie und genau das sei das Spannende. Sie habe zwar bereits zwei Praktika in der Apotheke absolviert und dort sei es auch „relativ interessant“ gewesen. Aber die Apotheke sei nichts für sie.

Trotz gutem Image fehlt es den Apothekern an Nachwuchs. Die Heilberufler sehen eine Schieflage im Wettbewerb, schließlich haften sie mit ihrem Privatvermögen – anders als die ausländischen Versender, die ohnehin andere finanzielle Mittel zur Verfügung hätten. Ein Seitenhieb in Richtung der Apotheker sei aktuell im Fernsehen zu sehen: Gemeint ist der neue Werbespot von DocMorris.

Trotz aller Sorgen ist das Fazit des Beitrags klar: „Die flächendeckende Versorgung mit Arzneien funktioniert. Aber immer mehr Apotheken müssen kämpfen, die Konkurrenz macht Druck und viele Junge scheuen das unternehmerische Risiko einer eigenen Apotheke.“

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