Auch PTA sollen beraten

Pharmazeutische Dienstleistungen: Apotheken sind euphorisch

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Berlin -

Die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) sollen die Apotheken als Versorger vor Ort stärken – jetzt gilt es, die Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Und auch wenn das neue Angebot nicht mal eben „nebenbei“ umzusetzen ist, sind viele Kolleg:innen hoch motiviert, wie eine Umfrage zeigt.

Laut einer aktuellen Befragung von aposcope sind pDL in vielen Apotheken ein Thema. 36 Prozent der 506 befragten Apotheker:innen und PTA bieten nach eigenen Angaben entsprechende Leistungen bereits in der einen oder anderen Form an. Genauso viele planen den Einstieg oder diskutieren intern darüber. Für 28 Prozent ist das neue Angebot auf der anderen Seite derzeit kein Thema.

Ganz vorne liegen in der Gruppe derjenigen, die bereits aktiv sind oder es werden wollen, die „großen“ Dienstleistung wie Medikationsberatung bei Polymedikation oder Risikoerfassung hoher Blutdruck. Diese Leistungen, die jetzt als strukturierte Angebote auch abgerechnet werden können, bieten 36 beziehungsweise 27 Prozent der Befragten bereits an, jeweils 53 Prozent wollen hier einsteigen. Eine Einweisung bei Inhalativa gibt es sogar schon in mehr als jeder zweiten Apotheke (55 Prozent), weitere 38 Prozent planen den Einstieg.

Etwas zurückhaltender sind viele Kolleg:innen bei den beiden Spezialthemen: Für 68 Prozent ist die eingehende Betreuung von Patient:innen nach Organtransplantationen derzeit kein Thema. 56 Prozent sehen sich noch nicht in der Betreuung von Tumorpatient:innen. Aktuell sind hier nur 4 beziehungsweise 9 Prozent aktiv.

Die spiegelt sich auch in der Bereitschaft der Apotheker:innen und PTA wider, an der erforderlichen Fortbildung für pDL teilzunehmen. Hier liegt – über alle an der Befragung teilnehmenden Apotheker:innen hinweg – die Medikationsberatung bei Polymedikation mit 70 Prozent vorn. Einen Kurs für die pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie wollen nur 38 Prozent belegen, bei der pharmazeutischen Betreuung von Organtransplantierten sind es 26 Prozent. Jede:r Vierte will keine Fortbildung besuchen, was dem Anteil derjenigen entspricht, die den Service nicht anbieten wollen.

Auch PTA sollten pDL anbieten

Groß ist die Bereitschaft, die Durchführung der pDL im Team zu verteilen: 78 Prozent aller Befragten finden, dass auch PTA nach entsprechender Schulung diese Aufgabe übernehmen können sollten. Hier liegen Inhaber:innen mit 83 Prozent gleichauf mit den PTA selbst (82 Prozent), während bei den angestellten Approbierten die Zustimmung mit 71 Prozent etwas niedriger, aber immer noch hoch ist.

Durch die Bank wird das neue Angebot mehrheitlich positiv gesehen, einschließlich derjenigen, die selbst nicht einsteigen wollen: 83 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die Kostenübernahme von pDL durch die Krankenkassen die Vor-Ort-Apotheke stärkt. 73 Prozent gehen davon aus, dass die Nachfrage steigen wird und 69 Prozent gehen davon aus, dass sich das Angebot deutschlandweit etablieren wird.

Und überraschend viele Apotheken, die schon pDL anbieten oder dies planen, haben sich schon Gedanken gemacht, wie sie das neue Angebot in den Alltag integrieren können: 43 Prozent planen nach eigenen Angaben regelmäßige Aktionstage für die einzelnen pDL

Gründe dafür

Was sind die wichtigsten Argumente für die Apotheken, sich bei den pDL aktiv einzubringen?

  • Bindung der Kundschaft: 78 Prozent
  • erhöht die Therapiesicherheit: 63 Prozent
  • Aufwertung/Positionierung der Apotheke: 60 Prozent
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheke: 38 Prozent
  • haben wir immer schon gemacht: 36 Prozent
  • betriebswirtschaftlich interessant: 16 Prozent
  • Entlastung der Praxen vor Ort: 11 Prozent

Gründe dagegen

Und diejenigen Kolleg:innen, die sich nicht einbringen wollen? Nur eine Minderheit von 9 Prozent sieht keine Notwendigkeit. Wichtigere Kritikpunkte sind:

  • kein Personal 50 Prozent
  • keine Nachfrage seitens der Kundschaft: 40 Prozent
  • zu zeitaufwendig: 39 Prozent
  • keine Räumlichkeiten: 36 Prozent
  • nicht in den Apothekenalltag integrierbar: 25 Prozent
  • zu geringe Honorierung: 21 Prozent
  • Bürokratie: 17 Prozent
  • keine Zeit für Fortbildungen: 16 Prozent
  • Ärger mit den Praxen: 11 Prozent

An der Befragung von aposcope nahmen am 15. Juni insgesamt 506 verifzierte Apotheker:innen und PTA teil.

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