Pflege-HiMi: IKK zahlt Rechnungen nicht

Beutling hat von insgesamt vier Patienten seit über drei Monaten noch Rechnungen offen. „Die IKK Classic zahlt die Pauschale von 42 Euro einfach nicht“, ärgert er sich. Abgerechnet werde üblicherweise per einheitlichem Formular. „Man trägt ein, welche Artikel man in welcher Menge abgegeben hat. Das läuft eigentlich unkompliziert, nur bei dieser Kasse nicht.“

Für die Abrechnung von Pflegehilfsmitteln wünscht die IKK Classic die Nutzung des Davaso-Portals. Beutling klagt: „Die wollen immer wieder etwas Neues haben, was wir eintragen sollen.“ Mal fehle eine bestimmte Nummer oder es werde nach dem sogenannten Leistungserbringerschlüssel gefragt. „Damit haben wir überhaupt keine Berührungspunkte“, so der Inhaber. „Ich musste meine PTA damit beauftragen, die Nummer erst umständlich irgendwo rauszusuchen.“

Keine andere Kasse würde so agieren wie die IKK Classic. „Alle anderen Kassen akzeptieren dieses formlose Schreiben, wo die abgegeben Artikel mit Summe eingetragen werden“, ärgert er sich. „Da klappt es schnell, formlos und einfach.“

Inhaber zieht Konsequenzen

Seine Konsequenz: „Ich werde jetzt die Belieferung von IKK-Classic-Patienten mit Pflegehilfsmitteln einstellen mit dem Hinweis, dass deren Krankenkasse nicht bezahlt“, so Beutling. Eine weitere Möglichkeit sei es auch, die Kundschaft um Vorkasse zu bitten. „Dann bekommen die Patienten den Kassenbon und müssen sich im Nachhinein das Geld bei ihrer Krankenkasse wiederholen.“

Beutling sieht es nicht ein, sich auch noch darum zu kümmern. „Es nutzt ja nichts, wenn ich bei der Krankenkasse anrufe, die Patienten müssen dort Sturm laufen, damit sich etwas ändert“, ist er überzeugt. „Es kann nicht sein, dass ich seit November auf mein Geld warte. Ich mache mich doch nicht zum Affen hier.“

Auch Davaso konnte ihm nicht weiterhelfen: „Hier wird der schwarze Peter zurück zur Kasse geschoben, denn die IKK Classic wolle eben über dieses Portal abrechnen. Mir bleibt dann eben nur, keine Patienten mehr mit Pflegehilfsmitteln zu beliefern, die bei der IKK versichert sind“, so Beutling. „Zum Glück habe ich nicht viel Kundschaft, die bei dieser Kasse versichert ist.“