Petition und politischer Druck

Student unterstützt AvP-Apotheker

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Berlin -

Ein 22-Jähriger macht sich auf, die Apotheker in der AvP-Krise zu unterstützen: Robin Beyer ist zwar selbst kein Pharmazeut, aber seine Tante zählt zu den Betroffenen. Deshalb hilft Beyer, wo er kann, baut einen Verteiler für Apotheken auf und stellt ihnen wichtige Dokumente und Vorlagen zur Verfügung. Er hat eine Petition ins Leben gerufen, um bei der Politik Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Beyer arbeitet in der öffentlichen Verwaltung und studiert Rechtswissenschaften. Seit fünf Jahren lebt er in Berlin. „Als ich erfuhr, dass meine Tante mit ihrer Apotheke von der AvP-Insolvenz betroffen ist, breitete sich bei mir und allen Angehörigen ein tiefes Gefühl von Ungerechtigkeit aus. Dieses zu überwinden, scheint angesichts der dramatischen Situation undenkbar“, erklärt Beyer seine Motivation.

Neben der juristischen Aufarbeitung des Skandals blieben den Betroffenen und Angehörigen nicht viele Möglichkeiten, um Einfluss zu nehmen, so Beyer. Kurzfristiges Ziel sei eine finanzielle Kompensation. „Es muss aber auch nachhaltig etwas unternommen werden, um die örtlichen Apotheken langfristig zu erhalten und der rücksichtslosen Finanzkriminalität in einem so empfindlichen Bereich vorzubeugen“, findet er.

Er hat es sich auf die Fahne geschrieben, Kräfte zu bündeln und Betroffene zusammenzubringen. Denn laut Beyer ist von den berufsständischen Selbstverwaltungen bislang kaum wirkungsvolle Engagement Unterstützung gekommen, auch die Medien interessierten sich nur ganz vereinzelt für diesen Skandal. „Wir müssen die Dinge folglich selbst in die Hand nehmen. Die Möglichkeiten zur Einflussnahme sind nur leider sehr begrenzt.“

Um die politischen Entscheidungsträger dazu zu bringen, sich für die Apotheker einzusetzen, hat er eine Petition eingereicht. Dabei geht es ihm nicht primär darum, einfach nur Unterschriften zu sammeln. „Wenn das Petitionsverfahren abgeschlossen ist, ist es einerseits für viele Apotheken schon zu spät und andererseits ist es gänzlich ungewiss, ob die Petition überhaupt positiv beschieden wird.“

Der Zweck sei ein anderer: „Die Petition soll uns als Aufhänger dienen, um politischen Druck auszuüben. Falls Sie sich bereits an Ihre Politiker gewandt haben, ist das gut. Die Abgeordneten müssen aber mitbekommen, dass es in der Branche und in der mittelbar betroffenen Gesellschaft brodelt und eine schnelle Lösung unumgänglich ist.“ Dafür habe er ein umfassendes Konzept entworfen, dass als Richtlinie dienen soll.

Beyer will, dass die Wahlkreisabgeordneten von vielen Menschen kontaktiert werden. „Nicht nur von Ihnen selbst, sondern auch von Mitarbeitern, Angehörigen und Freunden. Bei den Volksvertretern muss ankommen, dass dieses Thema den wahlberechtigten Bürgern in ihrem Wahlkreis sehr wichtig ist. Bei genügend Mitstreitern kann ernsthaftes Interesse für die Sache geweckt werden.“

Beyer weist auf die anstehenden Bundestagswahlen hin: „Die direkt vom Volk gewählten Wahlkreisabgeordneten haben vielleicht kein Interesse an der Sache. Sie werden aber Interesse an einer Wiederwahl haben. Hieran knüpfen wir vordergründig an!“ Auch wenn es Arbeit mache, hunderte Mails und Briefe zu schreiben: „Es ist die einzige Möglichkeit, die uns momentan bleibt. Die Masse macht's!“

Um es seinen Mitstreitern so einfach wie möglich zu machen, hat er zahlreiche Unterlagen erstellt – vom Musterbrief bis hin zu Listen der Abgeordneten und möglicher Mitstreiter. Diese Materialien finden Sie hier. Wer weitere Informationen und Hinweise erhalten möchte, kann sich in seinen Verteiler eintragen lassen und eine Mail an [email protected] schicken.

 

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