Personalgewinnung

PhiP on the beach

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Berlin -

Apotheker müssen bei der Personalsuche immer kreativer werden. Inhaber Kay Klindwort sucht für seinen Apothekenverbund bei Lübeck einen Approbierten sowie einen Pharmazeuten im Praktikum (PhiP). Dafür spielt er den Trumpf des Standorts aus.

Zwei der fünf Klindwort-Apotheken liegen direkt an der Ostsee, am Timmendorfer Strand. Darauf aufbauend hat der Verbund ein Werbeplakat mit der Stellenausschreibung gestaltet: „Pause am Strand genießen?!“ ist der Slogan, daneben das Foto einer jungen Frau im Bikini – im Hintergrund das Meer. Die Frau auf dem Plakat sei zwar keine Apothekenangestellte, aber die Mittagspause könnten Angestellte tatsächlich am Meer verbringen, so Klindwort.

Der zweite Blickfang auf dem Plakat ist der Spruch: „PhiP on the Beach? Komm zu uns!“ Einen PhiP sucht Klindwort ab November; die Apothekerstelle ist ab sofort frei. Klindwort wollte sich mit dieser Art der Stellenanzeige abheben: „Die meisten Apotheken werben mit einem tollen Team und Fortbildungsmöglichkeiten. Wir wollten besonders die Generation Y ansprechen, der eine gute Work-Life-Balance wichtig ist“, erklärt Klindwort. Zudem sei der Arbeitsplatz in Meeresnähe ein Alleinstellungsmerkmal der Apotheke.

Darüber hinaus wirbt der Verbund auch mit geregelten Arbeitszeiten, Familienfreundlichkeit und Fortbildungsmöglichkeiten. „Wir bieten zum Beispiel den Fachapotheker für Allgemeinpharmazie und AMTS-Weiterbildungen an“, sagt Klindwort. „Außerdem würden wir unsere Approbierten bei einem BWL-Studium finanziell unterstützen.“ Dabei käme etwa die einjährige Ausbildung an der Hochschule Schmalkalden oder ein berufsbegleitendes MBA-Fernstudium infrage. „Das habe ich selbst absolviert und möchte diese Möglichkeit auch den Angestellten bieten“, sagt Klindwort.

Nicht nur die Gestaltung der Stellenanzeige, sondern auch ihr Verbreitungsweg zeigt die Ausrichtung auf junge Pharmazeuten: Klindwort hat das Plakat auf den Facebookseiten zweier Fachschaften gepostet. „Wir haben überlegt, wie wir Pharmaziestudenten am besten erreichen können“, erklärt Klindwort. Die erste Idee war, das Plakat in den 22 deutschen Pharmazieinstituten aufzuhängen. „Aber diese 'Weltreise' kam nicht infrage“, sagt er. Nur für die nördlichen Universitäten in Kiel, Hamburg und Greifswald würde sich diese Lösung anbieten.

Auf Facebook seien die Fachschaften ebenfalls gut vernetzt. Versuchsweise hat Klindwort das Poster daher auf den Seiten der Fachschaften Düsseldorf und Berlin gepostet. „Wahrscheinlich hätten wir aber besser vorher nachfragen sollen“, sagt er. Denn die Berliner Studenten hätten den Beitrag sofort wieder gelöscht. „Ich hoffe, dass es keinen Ärger von den Fachschaften geben wird.“

Der Post auf der Seite der Fachschaft Düsseldorf wurde inzwischen bereits zwölf Mal geteilt. Ob schon Bewerbungen eingegangen sind, weiß Klindwort nicht: „Ich habe noch nicht in meinen Benachrichtigungen nachgesehen.“ In jedem Fall seien einige Namen unter dem Beitrag verlinkt worden.

Klindwort führt die fünf Apotheken als OHG mit seinen Eltern, die ebenfalls Apotheker sind. Auch Klindworts Frau ist Apothekerin und leitet eine Apotheke. Insgesamt sind knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt; zehn davon sind Approbierte. Eine Übernahme des PhiP nach dem dritten Staatsexamen werde angestrebt: „Gerne, wenn es von beiden Seiten aus passt.“

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