VISION.A

Personal und Perspektive: Wie werden Apotheken zukunftsfest?

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Berlin -

Impfen in Apotheken, das E-Rezept, der chronische Personalmangel – was ist „Das neue Normal“ in Apotheken? Wie gestalten die Teams den Wandel und worauf kommt es an, um den Betrieb zukunftsfest zu machen? Zum Auftakt der VISION.A (jetzt live!) wurde aktuelle Ergebnisse einer aposcope-Umfrage präsentiert.

Die Zahl der Apotheken ist weiter im Sinkflug, im ersten Halbjahr sind es wieder 235 weniger geworden. Oft sind es die kleinen Betriebe, die keinen Nachfolger finden. Eine Mehrheit von 57 Prozent der Teilnehmer:innen der aposcope-Umfrage glaubt, dass insbesondere kleine Apotheken nicht zukunftsfähig sind.

Kommt der Apothekenbus?

Wie aber soll dann die Versorgung auf dem Land gesichert werden? Knapp die Hälfte der Befragten erwartet, dass die Option „Mobile Apotheke/Apotheken-Bus“ in den nächsten fünf Jahren die Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum sichern muss.

Normal ist inzwischen auch der Personalmangel in Apotheken. 92 Prozent stimmen der Aussage zu: Die Vor-Ort-Apotheke muss sich neu aufstellen, um an Attraktivität für den personellen Nachwuchs zu gewinnen. Zudem befürchten 76 Prozent, dass Corona den Personalmangel weiter verschärfen wird.

PKA unerlässlich

Ebenfalls interessant: 83 Prozent der Umfragteteilnehmer:innen stimmen der Aussage zu, dass die Relevanz von PKA in Vor-Ort-Apotheken stark unterschätzt wird. Ebenso viele sind der Meinung, dass PKA unerlässlich für eine gut funktionierende Apotheke sind. Aber der Nachwuchs fehlt – nur 20 Prozent der Apothekeninhaber:innen bilden PKA aus.

E-Rezept ist Pflicht

Was ist aus Sicht der Apothekenteams wirklich unerlässlich, um eine Apotheke zukunftsfest zu machen? Auf Platz 1 der Antworten: Das Verarbeiten von E-Rezepten. 47 Prozent haben diese Erfahrung bereits gemacht. Und in mehr als 80 Prozent lief der Prozess laut Umfrage gut bis sehr gut. Aber der Weg ist noch weit: Im Durchschnitt sind es neun Rezepte, die beliefert wurden – weit überwiegend noch in Papierform.

Mehrere technische Voraussetzungen werden jeweils von einer Mehrheit als essenziell für die Zukunft der Apotheken an – ob eigene Website oder verlässliche Warenwirtschaftssystem. An die Notwendigkeit einer Apotheken-App glaubt immerhin die Hälfte, an das Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen ebenfalls.

Automaten, Apps und E-Autos

Andere Dinge werden in vielen Teams gerade verstärkt diskutiert: 16 Prozent überlegen, ob ein 24-Stunden-Abholautomat angeschafft werden soll. Das sind mehr, als das aktuell anbieten. Auch bei Apps und Websites, digitalen Schaufenstern oder Sichtwahl wollen sich mehr Apotheken verändern. In jeder vierten Apotheke wird über ein Elektroauto oder E-Bikes für den Botendienst nachgedacht.

Wer impft? Wer testet?

Als ganz neue Dienstleistung ist das Impfen in Apotheken hinzugekommen. 90 Prozent sagen: Vor 5 Jahren hätte ich mir noch nicht vorstellen können, dass mal in Vor-Ort-Apotheken geimpft wird. Heute ist es vielerorts etabliert. 16 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrem Betrieb gegen Covid-19 geimpft wird, weitere 19 Prozent planen dies für die Zukunft. Bei Impfungen gegen Grippe sind rund 11 Prozent dabei, 23 Prozent wollen demnächst noch einsteigen. PoC-Antigen bieten 29 Prozent, PCR-Tests 13 Prozent der Apotheken.

Im Kampf gegen Corona wünschen sich die Teams eher strengere Maßnahmen zurück, vor allem eine Rückkehr zur Maskenpflicht im ÖPNV und Einzelhandel (73 Prozent). In den Apotheken selbst setzen die meisten Inhaber:innen auf Plexiglas und Desinfektionsspender. In 62 Prozent der Teams wird mit Maske gearbeitet. In fast jeder fünften Apotheke müssen gefährdete Mitarbeiter:innen nicht im HV arbeiten. Die strikte Trennung und Arbeiten in Schichten ist dagegen nur noch vereinzelt vertreten (2,9 Prozent). Übrigens: Die meisten Mitarbeiter:innen haben vollen Impfschutz, aber nur die Hälfte will sich auf jeden Fall mit dem neuen Omikron-Impfstoff impfen lassen.

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