„Es steckt soviel Potenzial in pDL“

pDL-Prämie: Apothekerin belohnt Team mit Kinobesuch

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Berlin -

„Pharmazeutische Dienstleistungen gehören zur richtigen Arzneimitteltherapie dazu und sollten Teil unserer täglichen Arbeit sein“, ist sich Ina Lucas, Inhaberin der Lichtenberg Apotheke in Berlin, sicher. Um ihr Team zu motivieren, die pDL intensiv den Kund:innen anzubieten, hat sie sich etwas Besonderes einfallen lassen.

Lucas motiviert ihre Mitarbeiter:innen mittels eigens ausgedachtem Bonussystem für das aktive Anbieten von pDL: „Wir haben einfach schon früh für uns erkannt, wie wichtig diese Dienstleistungen für die Patient:innen sind“, so die Apothekerin. „Wir haben Ziele gesteckt, dass soundsoviel angebotene pDL jeweils immer eine besondere Belohnung bringen. Die erste war beispielsweise eine gemeinsame Sektrunde, die zweite Hürde haben wir mit einem Teamfrühstück verbunden, und die dritte Belohnung war ein Kinobesuch für das gesamte Team. Wir beiden Inhaberinnen haben an dem besagten Abend die Stellung in der Apotheke gehalten und unserem Team freigegeben.“ Das kam im Team super an, so die Inhaberin.

Kommunikationstool für pDL

Um allen den Einstieg in das Beratungsgespräch zu erleichtern, wurde teamübergreifend ein Leitfaden angefertigt, um ein Kommunikationstool zu haben. „Gerade die Inhalationsberatung und das Blutdruckmessen sind relativ niedrigschwellige Angebote, die wir aktiv an die Menschen heranbringen wollen“, so Lucas, „so weiß jeder, wie das Gespräch begonnen werden kann.“ Denn das Wahrnehmen der pDL stehe und falle mit der Ansprache.

Die Nachfragen und das positive Feedback bestätigen die Vorgehensweise des aktiven Anbietens der pDL: „Wir hören sehr oft, dass die Menschen auch für uns selbstverständliche Dinge einfach nicht wusssten. So ist es vor allem bei der Erstverschreibung für viele schwierig, sich auf Anhieb alles zu merken, was im Sprechzimmer der Arztpraxis vermittelt wird“, so die Inhaberin.

Viel Potenzial

„Vieles sackt erst nach dem Arztbesuch richtig und wirft erneut Fragen auf, die vergessen wurden zu stellen. Genau da möchten wir ansetzen. Wir fragen unsere Kund:innen verstärkt, ob sie das Medikament erstmalig verordnet bekommen haben und stellen dann fest, wie essenziell die anschließende Beratung für die Menschen ist.“ Oft werde den Mitarbeiter:innen dann eröffnet, dass die Anwendung bisher falsch lief oder ohne die pDL falsch begonnen worden wäre: „Es steckt soviel Potenzial in den pDL und hat für das Team sowie die Patient:innen gleichermaßen einen Mehrwert“, so Lucas.

Denn die Beratung sei „genau das, was die Apotheken vor Ort in die Gesundheitsversorgung reingeben“ können. „Das ist doch letztlich das, was uns unterscheidet zum Versandhandel, die exklusive und professionelle Beratung sowie das schnelle Erfassen und Auflösen einer problematischen Gesundheitssituation der Patient:innen“, so die Apothekerin.

Für die kommende Wintersaison will Lucas einen Workshop anbieten: „Hier können dann nochmal offene Fragen geklärt werden, und es soll ein intensiver Austausch rund um die pDL stattfinden. Mir ist wichtig, dass die pDL Teil unserer täglichen Arbeit sind“, so die Inhaberin. Vorstellen könne sie sich auch einen gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuch, um das Team weiter zu motivieren.

pDL noch ausbaufähig

Laut Nacht- und Notdienstfonds (NNF) hat mit 4636 Apotheken rund ein Viertel im ersten Quartal 2023 pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) erbracht. Das sei laut Abda immer noch zu wenig. Daher wird mit verschiedenen Werbemaßnahmen und Schulungsangeboten versucht, die Nachfrage zu erhöhen auf Seiten der Apotheken und bei den Patient:innen. Doch laut Umfragen fehlt vielen Apotheken aktuell schlicht das Personal, um zusätzliche Leistungen anzubieten. Vielfach wird auch die Höhe der Vergütung als zu niedrig kritisiert.

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