Videodreh fehlinterpretiert

„Party“ in der Apotheke: Inhaberin fordert Richtigstellung

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Berlin -

Die Inhaberin der Düsseldorfer Apotheke, in der laut Ordnungsamt eine unerlaubte Party stattgefunden hat, fordert Aufklärung. Die Stadt habe gegen die Sorgfaltspflicht verstoßen, kritisiert die Pharmazeutin – ihr zufolge handelte es sich um einen Videodreh. Sie verlangt eine Richtigstellung. Die Stadt will sich auf Nachfrage nicht zum „laufenden Verfahren“ äußern.

Die Apothekerin weiß laut eigenen Angaben nichts von einem Verfahren gegen sie oder gegen ihre Mitarbeiter. „Das Ordnungsamt hat nach der Prüfung sogar gesagt, wir können weiter machen.“ Sie habe acht Zeugen und Mitarbeiter eines Einkaufszentrums, die belegen könnten, dass es sich bei dem Zusammentreffen nicht um eine private Feier gehandelt habe. Über ihren Anwalt forderte die Inhaberin die Stadt jetzt auf, dass die Meldung mit der „falschen Tatsachenbehauptung unverzüglich“ von der Internetseite entfernt wird. Zudem soll in einer neuen Mitteilung klargestellt werden, dass sich bei der Kontrolle durch das Ordnungsamt herausgestellt habe, dass keine Party stattgefunden habe.

Am vergangenen Freitag hatte die Stadt berichtet, dass es am Vorabend im Stadtteil Friedrichstadt gegen 20 Uhr Beschwerden von Nachbarn gegeben habe. Als die Einsatzkräfte eintrafen, hätten sie acht Menschen erwischt, die in der Apotheke ohne Masken feierten. „Die Party wurde aufgelöst und entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet“, so die Stadt.

Gestern teilte ein Stadtsprecher auf Nachfrage mit: „Zu laufenden Verfahren können keine Detailauskünfte bekannt gegeben werden. Generell wird vor der Festsetzung einer Geldbuße ein Anhörungsverfahren durchgeführt.“ Erst im Anschluss entscheide sich, ob eine Geldbuße festgesetzt werde oder nicht. „Ich habe aber noch nichts von der Stadt gehört“, sagt die Apothekerin. Es handele sich um eine „schwere Verletzung der Sorgfaltspflichten des Pressedienstes der Stadt“.

Der Pressedienst habe eine Meldung mit „falschen Tatsachenbehauptungen“ verbreitet. „Diese rückt die Apotheke in der Corona-Pandemie in äußerst schlechtes Licht.“ Apotheker:innen „arbeiten mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an vorderster Front, um eine lückenlose Versorgung der Bevölkerung im medizinischen Bereich sicherzustellen. Selbstverständlich nehmen die Apothekerinnen und Apotheker die Corona-Schutzmaßnahmen dabei sehr ernst!“

Die Behauptungen der Stadt seien „völlig aus der Luft gegriffen“. Fünf Angestellte hätten mit Abstand und nach Durchführung eines Antigen-Schnelltests für die Eigenwerbung der Apotheke ein kurzes Werbevideo gedreht. „Nichts in der Apotheke deutete auf eine Party hin. Es gab keine Gäste, keine Getränke, keine Snacks oder Lebensmittel, keine Partybeleuchtung, keine Party-Einrichtung oder sonstige Anzeichen.“ Wieso sollte man auch vorne im Verkaufsbereich unerlaubt feiern, wenn es doch einen Aufenthaltsraum gebe? „Das ist doch unrealistisch“, so die Chefin.

Die Inhaberin verlangt eine Klarstellung: In einer neuen Meldung solle die Stadt mitteilen, dass sich bei der Kontrolle durch das Ordnungsamt herausgestellt habe, dass keine Party stattgefunden habe. Denn vor Ort sei durch Lohnabrechungen kontrolliert worden, dass es sich nicht um Partygäste, sondern um Mitarbeiter:innen gehandelt habe. „Die Apotheke war verschlossen und für Dritte nicht zugänglich“.

 

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